Eine Woche zuvor waren bereits 6 Cent/kg aufgeschlagen worden. Gemessen an der regen Nachfrage falle das verfügbare Schlachtschweineangebot zu Beginn der neuen Schlachtwoche fortgesetzt zu klein aus, berichtete die VEZG. Ihr zufolge belaufen sich die zur Schlachtung angemeldeten Stückzahlen aktuell nur auf 90 % des normalen Umfangs.
Nach Angaben der Bundesanstalt für
Ernährung (
BLE) kamen in der Woche zum 16. Februar in den meldepflichtigen Schlachtbetrieben weniger als 900.000 Schweine an den Haken; es gab schon Wochen, da waren es deutlich mehr als 1 Million.
Der erneute Anstieg der
Schlachtschweinepreise dürfte die
Schlachtunternehmen indes Marge kosten, denn am
Fleischmarkt lassen sich die Verkaufspreise nicht entsprechend erhöhen. Zwar gelang es laut Analysten zuletzt in Deutschland und in der Europäischen Union wenige Cent mehr für das Kilogramm
Schweinefleisch zu erlösen, doch klafft zu den Einkaufspreisen eine Lücke. Preisanhebungen im Export seien noch schwieriger.
Vor allem in China müsse man angesichts der Transport- und Logistikprobleme wegen des Coronavirus froh sein, wenn die Ware überhaupt einigermaßen normal abgewickelt werde, berichteten Marktteilnehmer.
Aus Sicht des dänischen Schlachtkonzerns DanishCrown (DC) sind der Lebend- und der Fleischmarkt „aus dem Gleichgewicht“ geraten. Die hohen Schweinefleischpreise dämpften die Nachfrage am
EU-Binnenmarkt, der wegen verhaltener Exporte nach China gut mit Frischfleisch versorgt sei. Preisanhebungen im Fleischverkauf seien deshalb kaum möglich. Der Ankaufspreis für Schlachtschweine blieb bei DC auf hohem Niveau unverändert.
Notierungen im AufwindNicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen EU-Ländern waren schlachtreife Schweine zuletzt gesucht, was zu höheren Einkaufspreisen der Fleischhersteller führte. In Spanien besteht dem dortigen Mercolleida zufolge durch den
Ausbau der Schlachtkapazitäten ein großer Wettbewerb um die Tiere, der durch die baldige Zulassung weiterer Unternehmen für den Chinaexport noch angeheizt werden dürfte.
Die Notierung am Mercolleida legte am vergangenen Donnerstag (20.2.) um 3 Cent auf 1,487 Euro/kg Lebendgewicht (LG) zu. Belgische
Schlachter müssen mit entsprechenden Preisen die
Abwanderung von knappen Schlachtschweinen ins benachbarte Ausland verhindern; sie erhöhten ihren aktuellen Ankaufspreis um 4 Cent/ kg LG.
In Österreich lag das Angebot schlachtreifer Tiere zuletzt 10 % unter dem Normalniveau; die Notierung des Verbandes landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) stieg trotz unbefriedigender Situation am Fleischmarkt um5 Cent auf 1,93 Euro/kg SG.
In Frankreich waren schlachtreife Tiere dem Marché du Porc Breton zufolge nicht so knapp wie in anderen EU-Staaten. Der positive Preiseinfluss aus den Nachbarländern ließ die Notierung aber erstmals seit vielen Wochen wieder kräftiger steigen, und zwar um 3,4 Cent auf 1,496 Euro/kg SG. In Italien kam vorige Woche keine nationale Notierung zustande.
Deutliches Minus in RumänienIn der gesamten Europäischen Union tendierten die Schlachtschweinepreise in der Woche zum 16. Februar überwiegend fester. Nach Kommissionsangaben zahlten die Schlachtbetriebe in den 27 Mitgliedstaaten für Tiere der Handelsklasse E im Mittel 185,60 Euro/100 kg SG; das waren 1,53 Euro oder 0,8 % mehr als in der Vorwoche. Im Vorjahresvergleich erlösten die Erzeuger 49,87 Euro/100 kg SG oder 36,7 % mehr Geld für ihre schlachtreifen Tiere. Über Zuschläge zwischen 1,6 % und 1,9 % konnten sich dabei die
Mäster in Polen, Estland und Deutschland freuen.
Moderater fielen die Preissteigerungen mit 0,4 % bis 0,6 % in der Slowakei, Spanien und Tschechien aus. Weitgehend unverändert bezahlt wurden Schlachtschweine in Belgien, den Niederlanden, Dänemark und Bulgarien. Dagegen kürzten die Schlachtbetriebe in Frankreich, Kroatien, Litauen und Slowenien ihre Auszahlungsleistung um jeweils rund 0,5 %. Die stärksten Preisabschläge wurden mit 1,3 % aus Italien und 4,4 % aus Rumänien gemeldet.