Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) hat heute ihre Leitnotierung um 4 Cent auf 1,80 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) angehoben; in der Vorwoche war bereits ein Plus von 3 Cent erfolgt. Mittlerweile hat die deutsche Schlachtschweinenotierung den höchsten Stand seit rund zwei Jahren erreicht. Auch damals sorgten ein rückläufiger
Schweinebestand in der EU und gute Exportmöglichkeiten für einen Höhenflug der Preise.
Nach Angaben der VEZG ging das bei ihr angemeldete Aufkommen an schlachtreifen Tieren für die neue Schlachtwoche auf 88 % des üblichen Niveaus zurück. Aufgrund des insgesamt nur klein ausfallenden Schlachtschweineangebotes sowie einer darüber hinausgehenden Nachfrage der
Schlachtunternehmen würden die Schweine teurer, erläuterte die Vereinigung. Analysten zufolge dürfte dieser Notierungsanstieg den Schlachtbetrieben „nicht schmecken“, da der Fleischverkauf im Grillsegment in den vergangenen Wochen aufgrund des kühlen Wetters den Erwartungen hinterherhinkte und Teilstückpreise gesunken sind. Der Export lief dagegen recht ordentlich.
In anderen EU-Ländern dürften die
Schlachtschweinepreise im weiteren Wochenverlauf ebenfalls fester tendieren, aber nicht in allen Fällen so stark zulegen wie in Deutschland. In Frankreich fällt das Lebendangebot nach den Feiertagswochen dem Marché du Porc Breton zufolge nicht zu groß aus und wird gut nachgefragt; die Notierung soll zwischen 1 Cent und 3 Cent/kg SG zulegen. In Spanien bleiben Schweine tendenziell knapp und werden gesucht, allerdings könnte der Preisdruck am EU-Fleischmarkt den Notierungsanstieg am Mercolleida auf 2 Cent/kg Lebendgewicht (LG) begrenzen. Sinkende Teilstückpreise - auch bei Schinken - haben in Italien laut dortigen Beobachtern zu negativen Margen bei den Schlachtbetrieben geführt. Dort könnte es schwierig werden mit einem Anstieg der Notierung.