Es waren aber sowohl bei Wildvögeln als auch bei Hausgeflügel weniger als im Februar. Die Länder mit der höchsten Inzidenz bei Nutzgeflügel waren im Berichtsmonat Ungarn mit 15 Ausbrüchen, gefolgt von Deutschland mit vier und Frankreich mit drei. In weiteren Ländern gab es einzelne Infektionen von Geflügelbeständen mit der Geflügelpest.
Laut FLI waren unter den Wildvögeln zuletzt mehr Möwen von dem Virus befallen. Diese würden sich nun auf der Suche nach Brutplätzen von der Küste landeinwärts bewegen, was das Risiko einer Virusübertragung auf Hausgeflügel erhöhen könne. Insgesamt sei das Risiko einer Übertragung der HPAI von Wild- auf Nutzvögel weiter hoch, so das FLI.
Dass der Seuchenzug noch nicht vorbei ist, zeigte sich an Ostern in Obersontheim im baden-württembergischen Kreis Schwäbisch-Hall. Dort mussten laut dem Landwirtschaftsministerium in Stuttgart nach einem Geflügelpestnachweis rund 8.700 Tiere in einem Putenmastbetrieb gekeult werden. Die Einschleppungsursache für die im Stall gehaltenen Tiere wird noch untersucht.
Indes hob das britische Landwirtschaftsministerium (DEFRA) zum Dienstag (18.4.) die seit November 2022 geltende Aufstallungspflicht für Geflügel in England und Wales auf. Allerdings gilt dies nur für Tiere, die sich nicht in einer Schutzzone befinden. Damit können Geflügelhalter, die Hühner mit Zugang zu Auslaufflächen halten, wieder Eier aus Freilandhaltung vermarkten.
Unterdessen wurde laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der
dritte Todesfall eines Menschen in China nach Infektion mit dem
Vogelgrippevirus H3N8 gemeldet. Es handelte sich dabei aber nicht um die gerade unter Wildvögeln und Geflügel grassierende H5N1-Variante.
Beim jüngsten Fall hatte eine Frau in der Provinz Guangdong auf einem Markt Kontakt mit Geflügel gehabt und war nach einer Lungenentzündung Mitte März im Krankenhaus gestorben. Die beiden anderen H3N8-Fälle bei Menschen waren 2022 ebenfalls aus China gemeldet worden.
Laut WHO scheint das Virus nach bisherigen Informationen aber nicht die Fähigkeit zu haben, sich leicht von Mensch zu Mensch zu übertragen. Das Risiko einer Ausbreitung unter Menschen auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene wird als gering eingeschätzt.