(c) proplanta Aus der Provinz Guangdong stammten mehrere der bekannten Varianten des Virus, schreiben die Biologen in den «Proceedings» der US-Akademie der Wissenschaften («PNAS»; online vorab veröffentlicht). Das Wissen, wie sich die Varianten in den vergangenen zehn Jahren entwickelten und ausbreiteten, helfe bei der Entwicklung von Strategien gegen die Vogelgrippe.
Die Forscher um Robert Wallace und Walter Fitch von der Universität von Kalifornien in Irvine hatten 192 Virus-Proben aus Asien und Europa genetisch analysiert. Anhand kleiner Veränderungen des Erbmaterials ließ sich die Entwicklung der Viren zurückverfolgen.
Demnach haben sich mehrere der international verbreiteten Varianten von H5N1 in Guangdong - einer Region mit sehr vielen Geflügelbetrieben - entwickelt. In benachbarten Regionen nachgewiesene Varianten seien dagegen lokal begrenzt geblieben.
Eine detaillierte Karte der Vogelgrippe-Verbreitung sei wichtig, um das Virus besser zu bekämpfen. «Wenn man das Virus an seiner Quelle kontrollieren kann, ist die Kontrolle effizienter», sagte Fitch. Diese Resultate könnten auch bei der Produktion eines Impfstoffes helfen, heißt es in «PNAS».
Dass sich in den vergangenen Jahren gleich mehrere H5N1-Varianten ausbreiteten, geht den Forschern zufolge auf die Spezialisierung der Viren auf verschiedene Wirtsvögel zurück. Das Virus passe seinen Infektions- und Vermehrungszyklus sehr rasch an neue Gegebenheiten an, springe deshalb leicht auf neue Wirte über und erobere so immer neue Regionen. H5N1 hat sich mittlerweile über Asien und Europa bis nach Afrika südlich der Sahara ausgebreitet. Viele Millionen Hühner, Enten, Gänse und Puten wurden zur Bekämpfung der Tierseuche getötet.
Viele Mediziner fürchten, dass das wandlungsfähige Virus eines Tages zu einem höchst gefährlichen Grippeerreger für den Menschen werden könnte. Bislang starben mehr als 160 Menschen aus zehn Ländern an dem Erreger, eine Ansteckung von Mensch zu Mensch aber wurde noch nicht nachgewiesen. (dpa)
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