(c) proplanta Der Chef des dänischen Bauernverbandes, Peter Gæmelke, begründete dies am Freitag in der Zeitung «Jyllands-Posten» mit der in Medien erhobenen massiven Kritik über extrem lange Transportzeiten unter teilweise grausamen Bedingungen. Betroffen waren lebende Schweine und anderes Zuchtvieh in osteuropäische Länder wie Russland, die Ukraine und Weißrussland.
Gæmelke kündigte die Ausarbeitung neuer Richtlinien an. Erst danach wolle man die Transporte wieder freigeben. Einen ersten freiwilligen Transportstopp hatten die dänischen Schweinezüchter Anfang des Monats beschlossen, nachdem der Fernsehsender DR Aufnahmen völlig ausgehungerter und an Wassermangel leidender Tiere nach einer Grenzkontrolle in Litauen gezeigt hatte. Der Sender hatte schon vorher mehrfach über systematische und extreme Verletzungen von EU- Ruhebestimmungen bei Tiertransporten durch dänische Transportunternehmen berichtet.
Vor allem Russland und die Ukraine gelten als derzeit besonders attraktive Wachstumsmärkte für die dänische Agrarindustrie. Der Export von dänischem Zuchtvieh allein nach Russland hat sich seit 2004 verdreifacht: bei Stückpreisen von umgerechnet über 2 000 Euro ein prächtiges Geschäft für die Skandinavier. Es fällt um so lukrativer aus, je billiger die Transporte sind. Bei Schweinen werden Jungtiere inzwischen nur noch bis zu einem Gewicht von 15 Kilogramm auf dem Stammhof gehalten. Danach geht es per Massentransport zum Beispiel nach Russland, wo weitere Aufzucht und Schlachtung viel billiger sind.
Dänemark ist mit einem Bestand von über 13 Millionen Schweinen weltweit der wichtigste Exporteur von Schweinefleisch. (dpa)
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