Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
20.12.2006 | 14:36 | Agrarmärkte 

Vorschau auf die Märkte für tierische Produkte im Januar

Bonn - In den ersten Wochen des neuen Jahres werden schlachtreife Jungbullen in Deutschland nur begrenzt zur Verfügung stehen.

Jungbulle
(c) proplanta
Die Entwicklung der Nachfrage ist ungewiss. Der Bedarf der Schlacht- und Zerlegebetriebe wird sich stark daran orientieren, wie das Weihnachtsgeschäft mit Rindfleisch gelaufen ist und wie hoch der Nachholbedarf ist.

Generell dürften die Rinderbestände in Deutschland im kommenden Jahr weiter abgebaut werden. Daher sind zumindest stabile, eventuell sogar etwas festere Erzeugerpreise für Jungbullen möglich. Sorgen bereitet den deutschen Exportunternehmen jedoch die Drohung Russlands, seine Grenzen für Agrarexporte aus der EU zu stoppen, wenn Bulgarien und Rumänien wie geplant am 1.1.2007 der Europäischen Union beitreten und nicht sichergestellt ist, dass Agrarprodukte von dort nicht nach Russland gelangen können.

Großer Bedarf an Kuhfleisch
Auch das Angebot an Schlachtkühen wird nicht groß sein, das Kaufinteresse dagegen schon. Denn nach dem Jahreswechsel werden die Fleischwarenfabriken wieder verstärkt in die Produktion einsteigen. Daher können die Erzeuger mit stabilen bis leicht festeren Preisen für Schlachtkühe rechnen.

Nachfrage nach Schlachtkälbern merklich ruhiger
Die Nachfrage nach Schlachtkälbern und Kalbfleisch, die im Weihnachtsgeschäft gut gefragt waren und mit Preisaufschlägen gehandelt wurden, normalisiert sich im Januar wieder. Der rückläufige Bedarf wird sich dann voraussichtlich in niedrigeren Erzeugerpreisen als im Dezember niederschlagen.

Preisschwächen für Schlachtschweine möglich
An Schlachtschweinen herrscht im neuen Jahr wohl kein Mangel, denn die Erzeuger haben 2006 kräftig in die Schweinemast investiert, und auch die Schlachtunternehmen dürften weiter expandieren. Aufgrund der fehlenden Schlachttage im Dezember ist in der ersten Januarwoche sogar ein gewisser Angebotsdruck möglich. Demgegenüber ist eher mit verhaltener Nachfrage zu rechnen. Die Erzeugerpreise für Schlachtschweine könnten daher im Januar des neuen Jahres zunächst zur Schwäche neigen.

Ferkelpreise im Januar voraussichtlich stabil bis fest
Die Ferkelnachfrage dürfte nach den insgesamt sehr umfangreichen Schweineschlachtungen im Dezember Impulse erhalten, und die Mäster werden frei gewordene Stallplätze zügig neu belegen. Die Ferkelpreise dürften sich somit zumindest stabil, eventuell auch leicht fester entwickeln.

Eier für den Bedarf ausreichend
Das Angebot an Eiern am deutschen Markt dürfte für den Bedarf im Januar ausreichen. Einer schwächeren Nachfrage der Konsumenten stehen verstärkte Käufe der Eierfärbereien und der Eiproduktenindustrie gegenüber. Die Preise werden sich auf einem niedrigeren Niveau einpendeln als im Dezember. Im Vergleich zum Januar 2006 werden sie im Discountbereich für Käfigware wohl teils über dem Vorjahresniveau liegen, ansonsten darunter.

Erzeugerpreise für Geflügel höher erwartet
Am Geflügelmarkt ist im Januar gleichfalls ein bedarfsgerechtes Angebot vorhanden. Rege gefragt werden vor allem Hähnchenfleisch und das Rotfleisch von der Pute sein. Wegen der gestiegenen Futterkosten ist mit anziehenden Erzeugerpreisen zu rechnen. Der Großhandel wird versuchen, die höheren Einstandspreise an seine Abnehmer weiterzugeben. Die Preise für Hähnchen und Puten werden meist höher sein als im Vorjahr, als die Vogelgrippeproblematik zu Preisdruck geführt hatte.

Milchanlieferung nimmt saisonal zu
Das Milchaufkommen in Deutschland wird im Januar saisonbedingt zunehmen, und entsprechend wird die Produktion von Käse, Butter und Magermilchpulver steigen. Die Nachfrage nach Butter und Käse wird unmittelbar nach den Feiertagen voraussichtlich etwas ruhiger sein, sich aber spätestens in der zweiten Januarhälfte wieder normalisieren. Bei Milchpulver könnte die Exportnachfrage anziehen.

Die Preise für Butter, Käse und Milchpulver bleiben voraussichtlich stabil. Milchpulver wird weiterhin deutlich höher als im Vorjahr bewertet werden. Die Preise für Käse werden voraussichtlich auf dem Vorjahresniveau liegen, die für Butter leicht darunter.

Quelle: ZMP Agrarmarkt 20.12.2006
© ZMP

 
 
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Ukraine-Beitritt würde strategische Lage auf Agrarmärkten verbessern

 FAO-Preisindex: Agrarpreise geben weiter nach

 Niedrigere Agrarpreise drücken Umsatz von Agravis

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken