In dem Betrieb würden mehr als 10.000 Wachteln in mehreren Käfiganlagen gehalten. Die Fenster seien abgeklebt, die Wachteln würden in einem dunklen Stall leben und wirkten verhaltensgestört, teilte der Verein am Dienstag mit. Außerdem seien die Eier fälschlicherweise als Bodenhaltungseier angeboten worden. Der Verein habe Anzeige erstattet. Auch gegen zwei
Betriebe in Schleswig-Holstein und Brandenburg erhebt der Verein Vorwürfe.
Der
Betrieb habe auf regionaler Ebene einige Edeka-Märkte mit Wachteleiern beliefert, teilte dazu eine Sprecherin von Edeka Minden-Hannover mit. Noch im April 2018 habe das Kreisveterinäramt dem Betrieb die
Haltungsform «Bodenhaltung» bescheinigt. Aufgrund der aktuellen Hinweise sei der Betrieb aber vorläufig für die Belieferung gesperrt, hieß es: «Wir fordern die zuständigen Behörden auf, unverzüglich Kontrollen einzuleiten und die Vorwürfe zu klären.»
Eine Sprecherin des Landkreises Vechta sagte hingegen, dass nach Auffassung des Veterinäramtes die Haltung der Wachteln tierschutzgerecht sei und eine Einstufung als
Bodenhaltung rechtfertige. Aus Sicht des Landwirtschaftsministeriums ist allerdings eine Kennzeichnung von Wachteleiern als «Eier aus Bodenhaltung» lebensmittelrechtlich nicht zulässig. Für die Haltung von Wachteln gebe es keine speziellen Rechtsvorgaben, anders als bei Hühnern. Vermarktungsnormen für Eier bezögen sich nur auf Hühnereier, sagte eine Sprecherin.
Ein Sprecher des Produzenten wies die Vorwürfe zurück und sprach von einer «initiierten Falschaussage». Für die Produktion und die Haltung lägen sämtliche nötigen Genehmigungen und Zertifikate vor.