Zwar wurden aus Mecklenburg-Vorpommern zuletzt keine neuen Fälle mehr gemeldet, doch setzte sich das Seuchengeschehen in Brandenburg und Sachsen fort.
Binnen Wochenfrist gab es im Freistaat 23 neue ASP-Nachweise bei Wildschweinen, in Brandenburg waren es 21, allesamt in den schon bisher betroffenen Gebieten. In Polen kamen in dem siebentägigen Betrachtungszeitraum 144 neue ASP-Nachweise bei Wildschweinen hinzu. Die Gesamtzahl für das bisherige Jahr stieg damit im Nachbarland auf 2.804 Fälle; zudem gab es 122 Ausbrüche in Hausschweinebeständen.
Für Deutschland waren 2021 bis vergangenen Freitag 2.540 Virusnachweise bei Wildschweinen gemeldet. Nach Angaben des zuletzt in Mecklenburg-Vorpommern betroffenen Kreises Ludwigslust-Parchim konnte am vergangenen Dienstag der Bau eines Elektrozauns um das erweiterte Kerngebiet im Bereich Redlin in der Gemeinde Siggelkow abgeschlossen werden. Trotz intensiver Fallwildsuche wurden dort keine weiteren verendeten
Wildschweine gefunden.
Der Landkreis Mecklenburgische-Seenplatte sieht sich nach eigenen Angaben „regelrecht umzingelt“ von Ausbruchsgebieten. Darum sei es zwingend notwendig, die Früherkennung zu intensivieren, damit der Eintrag des Virus so schnell wie möglich erkannt und begrenzt werden könne. In einer am vergangenen Dienstag veröffentlichten Allgemeinverfügung wurde angeordnet, dass alle Wildschweine, die im Landkreis gefunden oder erlegt werden, auf das ASP-Virus zu untersuchen sind.
Die Jägerschaft wurde aufgerufen, dem zu folgen und die Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten. Nordrhein-Westfalens
Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser appellierte unterdessen an die Jägerschaft, von Jagdreisen in ASP-Gebiete abzusehen. „Die Gefahr einer ASP-Ausbreitung ist weiterhin sehr hoch“, mahnte die Ministerin.
Jagdreisen sollten in diesen Zeiten unterbleiben. Dies sei eine wichtige Vorsorgemaßnahme, um eine Einschleppung zu verhindern. Man müsse es der ASP, aber aktuell auch der Geflügelpest so schwer wie möglich machen, sich auszubreiten.