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18.12.2008 | 14:05 | Flächendeckende Impfaktion seit 15. Dezember 

Weitere Fälle von Blauzungenkrankheit in Österreich bestätigt

Wien - Das Bundesministerium für Gesundheit gab heute bekannt, dass im Bezirk Schärding neun weitere Fälle von Blauzungenkrankheit (Serotyp 8) bestätigt wurden.

Weitere Fälle von Blauzungenkrankheit in Österreich bestätigt
Im Anschluss an den ersten Fall in Österreich wurde in diesem Bezirk ein breit angelegtes Screening gestartet. Das Ergebnis: Zusätzlich zu jenem Betrieb, in welchem bei einem Rind am 18.11. der erste Fall von Blauzungenkrankheit in Österreich aufgetreten ist, wurden auf vier weiteren Betrieben Fälle festgestellt. Insgesamt sind bis dato zehn Rinder im Bezirk Schärding betroffen. Somit sind in Österreich bisher elf Fälle von Blauzungenkrankheit auf sechs Betrieben nachgewiesen worden (davon einer im Bezirk Bregenz).

Bisher zeigte keines der Tiere klinische Symptome einer Erkrankung. Da die positiven Ergebnisse in der direkten Umgebung des Ausbruchsbetriebes liegen, sind diese Fälle als Sekundärausbrüche zu bewerten. Nachdem das Screening im Bezirk Schärding noch nicht abgeschlossen ist und vorläufige Zwischenergebnisse bereits darauf hindeuten, können laut Gesundheitsministerium weitere Fälle in den nächsten Tagen erwartet werden.


Untersuchungen bei Schafen und Ziegen brachten negatives Ergebnis

Weiterhin wurden im Umkreis von 5 km um den Ausbruchsbetrieb von allen Schafen und Ziegen Blutproben genommen und auf das Blauzungen-Virus untersucht. Diese Untersuchungen brachten alle ein negatives Ergebnis.

Mit Durchführung der Schutzimpfung, welche in Oberösterreich seit Mitte November durchgeführt wird und seit 15.12 in ganz Österreich für alle Rinder, Schafe und Ziegen angeordnet wurde, soll eine weitere Ausbreitung verhindert und der empfängliche Tierbestand geschützt werden. Da die Impfaktion in den Wintermonaten durchgeführt werden kann, während die die Krankheit übertragenden Insekten nicht aktiv sind, sollte eine starke Ausbreitung der Krankheit mit hohen Tierverlusten im nächsten Sommer somit weitgehend verhindert werden können.

Der Tiroler LK-Präsident Josef Hechenberger berichtete heute, dass im Zusammenhang mit der Blauzungenkrankheit auch Entschädigungen möglich sind, falls es durch die Impfung zu Schäden kommen sollte. Nach Gesprächen mit dem Gesundheitsressort sei ein Erhebungsformular erstellt worden, das demnächst auf der Homepage www.bmgf.gv.at zur Verfügung stehe, so der Präsident. Die erhobenen Fälle müssten von der Veterinärbehörde geprüft werden.

Die Bluetongue Disease (Blauzungenkrankheit, BT) ist eine durch Viren hervorgerufene Erkrankung von Wiederkäuern und Kameliden. Die Krankheitsübertragung erfolgt sowohl mittels infizierter Insekten als auch intrauterin. Die Krankheit ist für andere als die oben genannten Tierarten und Menschen völlig ungefährlich, kann allerdings in Rinder- und vor allem Schafherden zu massiven wirtschaftlichen Verlusten führen, wobei eine Tendenz zu erhöhter Mortalität und Morbidität ersichtlich ist. (aiz)
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