Hierzulande hielt deshalb der Druck auf die Erzeugerpreise an; anderenorts verzichteten die Schlachtbetriebe jedoch auf Preisabschläge im Einkauf. Nach Angaben der Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) waren die angebotenen Stückzahlen in Deutschland zuletzt recht umfangreich, während die
Schlachtunternehmen die Tiere eher verhalten orderten. Die Folge war am Mittwoch (12.9.) ein Rückgang der VEZG-Notierung um 4 Cent auf 1,44 Euro/kg Schlachtgewicht (SG), nachdem es in der Woche zuvor bereits einen Abschlag von 7 Cent gegeben hatte
Im Vorfeld der Notierung hatte sich die „rote Seite“ laut Analysten teilweise für eine deutlichere Korrektur nach unten ausgesprochen. Das lag auch daran, dass die Teilstückpreise im Schweinefleischverkauf durch die Bank nachgaben und somit die gewünschte Margenverbesserung weitgehend verpuffte.
In Österreich ließ nach Angaben des Verbandes landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) die Schlachtbranche aufgrund der unbefriedigenden Fleischgeschäfte vereinzelt Schlachttage ausfallen, was leichte Überhänge hervorrief. Die Notierung sank um 4 Cent auf 1,46 Euro/kg SG.
Unter Druck stand auch der belgische Markt, wo der Schlachtschweinepreis um 3 Cent/kg Lebendgewicht (LG) zurückging. In Spanien sorgte der absehbare
Preisverfall für zahlreiche Ausstallungen von Schlachtschweinen, die bei milderen Temperaturen wieder schnell an Gewicht hinzugewinnen.
Die Notierung am Mercolleida fiel am vergangenen Donnerstag um 2,5 Cent auf 1,20 Euro/ kg LG. In Dänemark und Frankreich konnten sich die aktuellen Notierungen dagegen behaupten, und in Italien legte der Schlachtschweinepreis sogar um 1,5 Cent/kg LG zu.
Preisabschlag von 12 Prozent im VorjahresvergleichNach Angaben der
EU-Kommission gaben die
Schlachtschweinepreise im Mittel aller Mitgliedstaaten in der Woche zum 9. September um 3,18 Euro oder 2,1 % auf 149,08 Euro/100 kg SG nach. Das Vorjahresniveau wurde damit - bezogen auf 100 kg SG - um 20,87 Euro oder 12,3 % verfehlt. Gekürzt wurde die Auszahlungsleistung in der ersten Septemberwoche vor allem von den niederländischen Schlachtbetrieben, wo der Preis im
Schnitt um 4,0 % sank.
Die
Mäster in Österreich, Großbritannien, Deutschland und Polen erhielten zwischen 1,5 % und 2,3 % weniger Geld für ihre schlachtreifen Tiere. Moderater fiel der Abschlag mit jeweils rund 1 % in Bulgarien, der Slowakei und Luxemburg aus.
Leicht fester tendierten hingegen die Schlachtschweinepreise mit Zugewinnen zwischen 0,3 % und 0,5 % in Spanien, Belgien, Rumänien, Finnland und Ungarn. Stärker nach oben ging es mit Erlöszuwächsen von 1,5 % beziehungsweise 1,8 % in Frankreich und Italien. In den baltischen Staaten Lettland und Litauen sollen die Schlachtschweinepreise laut EU-Kommission sogar um jeweils gut 5 % gestiegen sein.