Bei einem am 30. Dezember auf der Bislicher Insel tot aufgefundenen Bussard habe das Friedrich-Loeffler-Institut die Krankheit nachgewiesen, teilte der Kreis Wesel am Freitag mit. In dem
Naturschutzgebiet überwintern alljährlich Tausende Wildgänse, die aus der Arktis kommen.
Geflügelhaltungen seien rund um die Fundstelle aber eher selten. Deswegen hätten das Kreisveterinäramt und das Landesumweltamt auf eine Aufstallungspflicht verzichtet, hieß es in der Mitteilung. Dennoch werde Geflügelhaltern empfohlen, ihre Tiere in Ställe zu bringen, wo dies möglich sei.
Im Dezember waren bereits eine tote Graugans aus Sonsbeck und Mitte November eine tote Wildgans aus Emmerich positiv auf Geflügelpest getestet worden. Die Behörden hatten auch bei diesen Fällen auf das Einrichten von Schutzzonen um den Fundort verzichtet, weil es sich um Gebiete mit relativ geringer Geflügeldichte handelte.
Die auch Vogelgrippe genannte Geflügelpest ist eine Infektionskrankheit, die vor allem bei Wasservögeln und anderen Vögeln vorkommt. Bei Hühnern und Puten werden nach Angaben des Ministeriums die höchsten Erkrankungs- und Sterberaten beobachtet - teilweise bis zu 100 Prozent. Bei intensivem Kontakt können sich auch Menschen anstecken. Die Geflügelpest ist eine anzeigepflichtige
Tierseuche und wird daher staatlich bekämpft.
Vogelgrippe-Fälle