Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
25.09.2021 | 13:01 | Vermarktungsaktion 

Wieso begrüßen Schweinehalter Billigangebote für Schweinefleisch?

Damme - Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) hat die Aktionsangebote für Schweinefleisch einiger Lebensmittelketten begrüßt.

Billigangebot Schweinefleisch
(c) proplanta
«Das ist eine akute temporäre Hilfsmaßnahme», sagte am Freitag der Geschäftsführer der ISN, Torsten Staack, im niedersächsischen Damme. Aldi und Lidl hatten nach einem Branchentreffen mit Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) in der vergangenen Woche angekündigt, mit zusätzlichen Vermarktungsaktionen den Absatz von Schweinefleisch aus Deutschland anzukurbeln.

Hintergrund sind die extrem niedrigen Erzeugerpreise, die die Schweinehalter gerade für ihr Schlachtvieh bekommen. Nach Angaben von Staack beträgt der Schlachtpreis im Moment im Durchschnitt 1,25 Euro pro Kilo. «Mit jedem Schwein machen die Mäster derzeit 60 bis 70 Euro Verlust», sagte Staack.

Nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland sind viele internationale Absatzmärkte für die deutschen Schweinemäster weggebrochen, vor allem der lukrative chinesische Markt. Zusätzlich lahmt der Absatz in Deutschland, weil aufgrund der Corona-Pandemie nach wie vor in der Gastronomie und wegen fehlender Großveranstaltungen weniger konsumiert wird.

Anfang des Jahres gab es einen großen «Schweinestau», die Schlachthöfe konnten die Mengen an Schlachttieren nur langsam abnehmen. Inzwischen lagern große Mengen Schweinefleisch in Kühlhäusern. Es gehe darum, diese Fleischbestände über Sonderangebotsaktionen abzubauen, sagte Staack. «Das geht in Deutschland nun einmal über den Preis.»

Das stehe nicht im Widerspruch zu den Treckerprotesten der Landwirte zu Beginn des Jahres. Damals blockierten vielerorts Landwirte in ganz Deutschland Lager der Lebensmittelketten, um gegen Dumpingpreise zu protestieren. In beiden Fällen gehe es den Landwirten darum, einen wirtschaftlich tragfähigen Preis für ihre Produkte zu bekommen, sagte Staack.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Großbrand in Schweinemastanlage - Polizei schließt Brandstiftung aus

 Mehr Schweine geschlachtet in NRW

 Schweinefleischexport: Vion stößt in US-Versorgungslücke

 Globale Erzeugung von Schweinefleisch soll 2024 sinken

 Notierungsabschlag beim Schlachtschweinepreis verweigert

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken