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02.12.2020 | 09:05 | Schweinepest-Bekämpfung 

Wildschweinjagd beginnt nach Zaunschluss

Neuzelle - Mit neuen Maßnahmen in den betroffenen Landkreisen will Brandenburg die Afrikanische Schweinepest (ASP) weiter eindämmen.

Wildschweinjagd
Mit der Jagd auf Wildschweine im eingezäunten Kerngebiet geht der Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest in Brandenburg weiter. Auch Fallen werden aufgestellt. Eine neue Verordnung im Kreis Spree-Neiße soll Erleichterung für die Bauern bringen. (c) proplanta
Nach vollständiger Eingrenzung des ersten Kerngebiets in den Kreisen Oder-Spree und Spree-Neiße soll in der sogenannten weißen Zone, die doppelt umzäunt ist, die Jagd auf Wildschweine beginnen. Das teilten das Verbraucherschutz- und das Agrarministerium am Dienstag mit.

Nach dem ersten bestätigten ASP-Fall war die Jagd zunächst eingestellt worden, um die Tiere nicht aufzuscheuchen. Auch Wildschweinfallen sollen jetzt zum Einsatz kommen.

Die Leiterin des ASP-Landeskrisenstabs, Verbraucherstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer, bezeichnete die Vorbereitungen in den betroffenen Kreisen als «gründlich».

Gemeinsam mit Agrarstaatssekretärin Silvia Bender hatte sie sich im Kerngebiet nahe Neuzelle ein Bild von der Lage gemacht und sich auch über die Wildschweinfallen informiert. Insgesamt 120 Lebendfallen sollen eingesetzt werden, wie es hieß. Rund 125 Kilometer Zaun wurden um das Kerngebiet errichtet.

Die weiße Zone ist ein etwa fünf Kilometer breiter Streifen, der das Kerngebiet auf dem Gebiet der Landkreise Oder-Spree und Spree-Neiße umschließt. Das Gebiet hat eine Fläche von rund 285 Quadratkilometern und wird laut Ministerien mit zwei festen Zaun-Reihen gesichert - einem äußeren und einem inneren. Parallel dazu wird entlang von Oder und Neiße an der Grenze zu Polen ein fester Wildschutzzaun gebaut.

Unterdessen ist am Dienstag im Landkreis Spree-Neiße eine neue Tierseuchenallgemeinverfügung in Kraft getreten. Danach wird den Angaben zufolge das gefährdete Gebiet auf das Kerngebiet und die anschließende weiße Zone verkleinert.

Bereiche des ursprünglich gefährdeten Gebietes werden teilweise zur sogenannten Pufferzone erklärt, die an der Grenze zu Sachsen ausgeweitet wird. Grund sind unter anderem die neu aufgetretenen Fälle der Tierseuche im Landkreis Görlitz in Sachsen.

«Die intensiven Suchaktionen der vergangenen Wochen sowie das Errichten der Weißen Zone erlauben uns, dass wir die Beschränkungen in der Land- und Forstwirtschaft teilweise abmildern oder aufheben», erläuterte Amtstierärztin Kathrin Thiele die neue Verordnung. Dies solle vor allem die Last und Einbußen der betroffenen Betriebe lindern. Zugleich solle aber die Sicherheit für die Hausschweinehaltungen gewährleistet sein, indem in der Pufferzone ASP-Fälle früh erkannt werden könnten.

Derzeit sind in Brandenburg 182 Fälle der Tierseuche bei Wildschweinen bestätigt. Die Krankheit ist für Menschen ungefährlich, für Wild- und Hausschweine fast immer tödlich.

Man kann die Schweine nicht impfen. Der erste Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen in Deutschland wurde am 10. September 2020 amtlich festgestellt. Weiteren Erkenntnissen zufolge sind bereits in der ersten Juli-Hälfte infizierte Tiere in Brandenburg verendet.
dpa/bb
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