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23.10.2020 | 01:10 | Afrikanische Schweinepest 

Wildzaun zum Schutz vor Schweinepest an der Grenze zur Hälfte fertig

Korswandt - Der Wildzaun zum Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) an der Grenze Mecklenburg-Vorpommerns zu Polen ist zur Hälfte fertig.

Afrikanische Schweinepest Schwarzwild
Der Bau des Zaunes zum Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest an der Grenze zu Polen geht in den Endspurt. Bis Ende November soll er stehen und das Einschleppen der für Schweine tödlichen Seuche aus Polen verhindern. (c) proplanta
31 Kilometer stehen, wie das Agrarministerium am Donnerstag bei einem Besuch von Minister Till Backhaus (SPD) auf der Insel Usedom mitteilte. Um das Einschleppen der in Polen verbreiteten Tierseuche zu verhindern, errichtet das Land einen 62,5 Kilometer langen Zaun. Er soll Ende November komplett stehen.

Wie der Leiter des Forstamtes Neu Pudagla, Felix Adolphi, sagte, entfallen auf Usedom zehn Kilometer Zaun. Menschen können ihn auf der Insel durch 15 Tore passieren. Die Barriere verlaufe zur Hälfte durch Wald, außerdem auf Hochwasserschutzanlagen, in moorigem und munitionsbelastetem Gelände. Die Seuche ist für Schweine nahezu immer tödlich, für Menschen ist sie ungefährlich.

Schwierig ist der 80 Meter lange Zaunabschnitt am Strand zwischen Ahlbeck und dem polnischen Swinemünde. «Wir brauchen eine Lösung die eine möglichst geringfügige optische Beeinträchtigung dieses beliebten Strandabschnitts darstellt und den Besucherverkehr so wenig wie möglich einschränkt», sagte Backhaus. Es stehe aber fest, dass auch dieser Abschnitt für das Schwarzwild geschlossen werden müsse. 

Geplant sei ein Zaun von nur einem Meter statt sonst 1,5 Metern Höhe. Drei Tore sollen Touristen und Rettungsfahrzeugen die Passage ermöglichen. Damit der Zaun Ende November fertiggestellt werden kann, wurden vier Unternehmen mit dem weiteren Bau beauftragt. Bisher baute lediglich die Landesforstanstalt. Baustart war Mitte Juli. Der Zaun reicht von der Insel Usedom im Norden bis zur Autobahn 11 bei Penkun im Süden.

Zuvor hatte Backhaus im Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bei Greifswald das Tierseuchengeschehen und Schutzmaßnahmen mit Experten diskutiert. Seit Jahresbeginn wurden demnach in Deutschland 86 mit ASP infizierte Wildschweine nachgewiesen. Alle Fälle wurden aus Brandenburg nahe der polnischen Grenze gemeldet. In Polen gab es bis zum 20. Oktober 3.377 ASP-Fälle bei Wildschweinen und 100 bei Hausschweinen.

Fachleute des FLI bestärkten den Minister unter anderem darin, die Kadaversuche auszuweiten und Schwarzwild stärker zu bejagen. Im vergangenen Jagdjahr waren rund 97.000 Wildschweine erlegt worden, deutlich mehr als in den Vorjahren.
dpa/mv
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