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08.03.2012 | 09:05 | Honigernte 
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Wlodkowski: Rekordernte bei Honig - Bienenschutz funktioniert

Wien - "Im Vorjahr haben wir den Bienenschutz im österreichischen Maisanbau nochmals entscheidend verbessert."

Honigernte
(c) proplanta
"Eine hervorragende Honigernte 2011 und gleichzeitig starke Maiserträge bestätigen nun unseren Weg. Aufbauend auf die Forschungsergebnisse werden für den Anbau 2012 die Auflagen für die Maisbauern um eine verpflichtende Fruchtfolge für den Bienenschutz erweitert.

Die Anstrengungen der bäuerlichen Interessenvertretung und der Maisbauern selbst, die auch in Sägeräte-Umrüstungen investiert haben, werden so weiter intensiviert. Damit sind sowohl der Bienenschutz als auch die notwendige und von EU her vorgeschriebene Bekämpfung des Maiswurzelbohrers, eines aus den USA eingeschleppten gefährlichen Maisschädlings, gewährleistet", erklärte LK Österreich Präsident Gerhard Wlodkowski.


Honig-Rekordernte 2011

Im Jahr 2011 konnte in weiten Teilen Österreichs ein Rekordertrag an Honig erzielt werden. So melden beispielsweise der oberösterreichische Imkerverband oder der Bezirk Feldbach in der Südsteiermark höchste Erträge. "Das zeigt uns, dass auch in intensiven Maisgebieten ein erfolgreiches Miteinander von Imkern und Maisanbauern möglich ist und nun auch mit Fakten belegt wird", ergänzte Wlodkowski. Denn auch bei Mais brachte das Jahr 2011 Flächen- und Ertrags-Spitzenwerte.


Keine systemische Schäden durch Maisbeizung

"Wenn man weiß, dass es über 300.000 Bienenvölker und über 300.000 Hektar Mais in Österreich gibt, belegen die AGES-Ergebnisse eindeutig, dass kein systematisches Risiko von der Maisbeizung ausgeht", so Wlodkowski. Alle Schutzmaßnahmen der Landwirte wurden nämlich von einem umfassenden Projekt der AGES unter der Bezeichnung "Melissa" begleitet, in dessen Rahmen Imker bei Verdacht auf Vergiftung Bienenproben einsenden konnten.

Die Ergebnisse der drei Jahre 2009 bis 2011 zeigen, dass in den Einzeljahren nur in 47 bis 108 Bienenvölkern von insgesamt 367.000 Bienenvölkern in ganz Österreich Rückstände von Maisbeizmitteln festgestellt wurden. Eindeutig konnten in allen drei Jahren Völkerverluste durch Beizmittel verhindert werden. Außerdem zeugt sich, dass die Tendenz signifikant rückläufig ist.

Darüber hinaus wurde auch die Gesundheit der Bienen mituntersucht. Es wurden Auswinterungsschäden festgestellt, die bei einzelnen Imkern bis zu 10 % betragen. Es handelt sich dabei vor allem um Beeinträchtigungen durch Viren, Milben und andere Schädiger, die jährlich den Verlust von zehntausenden Bienenvölkern verursachen.


Bienenschutzmaßnahmen gesetzt

Da aufgrund der Bienenschäden in Deutschland im Jahr 2008 ausreichend bekannt war, dass die Maisbeizung bei Kontakt bienengefährlich ist, wurden in Österreich seitdem zahlreiche Maßnahmen gesetzt, um den Kontakt der Bienen mit den Wirkstoffen zu verhindern. Diese beginnen bei der Beizqualität, setzen sich fort über die Fruchtfolgeauflagen und reichen bis zum Umgang mit den leeren Saatgutsäcken.

Für all diese Bereiche wurden von Bund und Ländern Vorschriften eingeführt, die einerseits die ausgebrachte Wirkstoffmenge in Österreich von 2008 bis 2011 mehr als halbierten und andererseits eine sichere Anwendung gewährleisten.

"Zu betonen ist jedenfalls, dass die Maisbeizung keinen Einfluss auf die Produktqualität hat. Es wurden auch bei keiner einzigen Probe in den letzen Jahren im österreichischen Honig Pflanzenschutzmittelrückstände gefunden", stellte Wlodkowski abschließend fest. (lk-ö)
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Kommentare 
Rettet die Bienen schrieb am 21.03.2012 09:21 Uhrzustimmen(73) widersprechen(117)
Eindeutig ist daher auch der Befund im Endbericht der AGES, dass es einen unbestrittenen Zusammenhang zwischen Bienenverlusten und insektizidgebeiztem Saatgut gibt. Die Aussage von LK Österreich-Präsident Gerhard Wlodkowski, dass es "keine systemischen Schäden durch Maisbeize" gibt, ist damit klar widerlegt und falsch. http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20120321_OTS0019/biene-oesterreich-zusammenhang-zwischen-bienenverlusten-und-insektiziden-beizmitteln-durch-projekt-melissa-bestaetigt
Rettet die Bienen schrieb am 08.03.2012 14:13 Uhrzustimmen(123) widersprechen(73)
Dieser Bericht spricht nicht für alle Imker, und er entspricht nicht ganz der Wahrheit. Zusammenhang zwischen neonicotinoiden Maisbeizmitteln und Bienenschäden wissenschaftlich klar bewiesen! Bitte lesen sie den Bericht des Österreichischer Erwerbsimkerbundes. link: http://www.erwerbsimkerbund.at/?id=2500%2C1130598%2C%2C Zusammenhang zwischen neonicotinoiden Maisbeizmitteln und Bienenschäden wissenschaftlich klar bewiesen! (Graz, 19.2.2012): Im Rahmen der Fachtagung des Österreichischen Erwerbsimkerbundes in Graz wurden am Wochenende Forschungsergebnisse des Projektes „APENET“ aus Italien präsentiert. Kleinste Dosen der Nervengifte beeinträchtigen Funktion der Bienenvölker und lösen Krankheiten aus „APENET“ hat sich weltweit am intensivsten mit der Problematik der Bienenschäden durch Maisbeizmittel beschäftigt. Beginnend mit zahlreichen Bienenschäden in 2008 wurden durch eine Fülle von Versuchsaufstellungen die für Bienenvölker fatalen Folgen der Verwendung dieser Pestizide ganz klar wissenschaftlich belegt. Neben der ohnedies unumstrittenen akut tödlichen Kontaktwirkung, zeigen die Ergebnisse, dass kleinste Dosen dieser Nervengifte die Einzelbiene in grundsätzlichen Lebensfunktionen arg beeinträchtigen. Betroffene Bienen können ihren höchst wichtigen und komplexen Aufgaben zum Funktionieren des Bienenvolkes nicht mehr nachkommen und die biologische Funktion der Völker wird dadurch schwerst beeinträchtigt. Darüber hinaus konnte durch die Versuche aufgezeigt werden, dass die Exposition mit geringsten Dosen von Neonicotinoiden offensichtlich das Immunsystem der Bienenvölker stark beeinträchtigt und damit aktiv den Ausbruch von Krankheiten bei den Bienen begünstigt und auslöst. Die ebenfalls im Rahmen der Veranstaltung präsentierten Rohdaten des österreichischen Projektes „Melissa“ (2009-2011) lassen im Lichte der italienischen Ergebnisse eine gleich lautende Bewertung der österreichischen Ergebnisse zu. Die ebenfalls im Rahmen der Veranstaltung präsentierten Rohdaten des österreichischen Projektes „Melissa“ (2009-2011) lassen im Lichte der italienischen Ergebnisse eine gleich lautende Bewertung der österreichischen Ergebnisse zu. Wirksamkeit der technischen Ausrüstung von Sämaschinen zur Vermeidung von Bienenschäden in Frage gestellt Durch die Ergebnisse aus Italien ist übrigens die Wirksamkeit der zur Vermeidung von Bienenschäden verwendeten abdriftmindernden Ausstattung von Sämaschinen in Frage gestellt. Bei genauen Messungen zeigte sich, dass es durch die „Verbesserung“ an den Sämaschinen sogar zu einer Verdoppelung der für die Bienen relevanten Wirkstoffmengen kam. Auf Grund der Ergebnisse von APENET wurde die Anwendung dieser Pestizide in Italien ab 2009 ausgesetzt, was übrigens zum einem 100%igen, bis heute anhaltenden, Rückgang der Bienenschäden in den Maisbaugebieten geführt hat. In Österreich ist die Verwendung dieser Beizen nach wie vor erlaubt. Anbei der Originalbeitrag
Chris Johann schrieb am 08.03.2012 09:41 Uhrzustimmen(105) widersprechen(105)
Sie haben hier lediglich einen Jahreseffekt für die Bienenpopulation festgestellt nenen nicht mal den Rückgang der Völker in denen Beizmittel gefunden wurden. Sie müssen in den Jahren Maisanbaugebiete in Nachbarschaft ohne Bienenfreundliche Maßnahmen mit ein beziehen um sagen zu können "Bienenschutz funktioniert". Nichtsdestotrotz freue ich mich, dass aufgrund der Jahreseffekte, Schutzmaßnahmen, Einfuhr neuer Völker, Völkerselektion und Völkerpflege, die Gesamtzahl der Völker und Honigerzeugung gestiegen ist.
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