Wie das Institut berichtete, wurde das Genom des beliebten und heimischen Speisefisches vollständig entschlüsselt. Dies sei eine der Grundlagen für züchterische Forschungsansätze.
Es werde damit künftig möglich sein, die Tiere besser in
Aquakultur zu halten und bestimmte Eigenschaften zu verstärken, sagte der Leiter der Abteilung Fischgenetik, Tom Goldammer. Dies bedeute, dass während der
Züchtung bestimmte Genvarianten angereichert und bevorzugt werden können. Diese Züchtung habe mit
Gentechnik nichts zu tun.
Die Sequenzierung des Genoms sei im Vergleich zu der bei Bakterien oder Hefen sehr aufwendig sagte Goldammer. Das Zandergenom habe mit ungefähr einer Milliarde Basenpaare etwa ein Drittel der Größe eines menschlichen Genoms. «Wir kennen nun die Anordnung der Gene.»
Züchtung sei zwar auch ohne dieses Wissen möglich, doch nun könnten die Fischexperten effektiver vorgehen. Es gehe beispielsweise darum, das Wachstum der Tiere oder die Reproduktion zu beschleunigen, die
Fleischqualität zu verbessern oder bestimmte Verhaltensarten in der Aquakultur zu verändern, sagte der Experte.
Die Dummerstorfer Anlage besteht aus drei separaten Aquarienstränge mit jeweils 1.700 Litern Fassungsvermögen. Rund um die Uhr wird das Wasser mit Sauerstoff angereichert und gereinigt. Die Süßwasserfische werden bei 17 bis 20 Grad Celsius Wassertemperatur gehalten.
Für Goldammer und sein Team ist es mit Blick auf die wachsende
Weltbevölkerung wichtig, dass die Aquakulturen verbessert werden. Es gelte das Motto: «Klasse statt Masse». Dann könnten die Kulturtiere Wildfänge ersetzen und dazu beitragen, die Wildpopulationen zu erhalten.
Noch aber sind die Zandermengen aus der Aquakultur extrem klein gegenüber der aus Wildfängen. Allerdings hätten sich die weltweiten Wildfänge von Zander seit 2010 halbiert. Gleichzeitig hat sich die Produktion in Aquakultur im gleichen Zeitraum verdoppelt und übersteigt mittlerweile 900 Tonnen pro Jahr.