(c) proplanta Wie die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter (ADR) auf der Grundlage von vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes vergangene Woche mitteilte, wurden 2012 nur noch 66.320 Zuchtrinder ins Ausland verkauft; das waren 38.490 Tiere oder 36,7 % weniger als im Vorjahr.
Begründet wird dieser deutliche Rückgang mit dem erstmaligen Auftreten des Schmallenberg-Virus im November 2011 und den darauf folgenden Einfuhrsperren von zahlreichen Drittländern. Die Ausfuhrzahlen wären wahrscheinlich noch stärker eingebrochen, hätte nicht die Türkei im vergangenen Jahr ihre Einfuhrrestriktionen für deutsche Zuchtrinder gelockert.
Die Handelsliberalisierung ermöglichte den hiesigen Exporteuren, dorthin 9.295 Tiere zu liefern, womit die Türkei 2012 zum wichtigsten Abnehmer wurde. Zweitwichtigster Kunde war 2012 bei einem im Vergleich zum Vorjahr recht stabilen Ausfuhrvolumen Algerien, wohin 8.686 Rinder verkauft wurden. Zu massiven Einbrüchen kam es dagegen im Italiengeschäft; die Exporte in das Mittelmeerland nahmen gegenüber 2011 um 52,2 % auf 7.513 Tiere ab. Auch Marokko bestellte mit nur noch 4.585 Zuchtrindern rund 60 % weniger als im Vorjahr.
Die Ausfuhr von Rindersamen konnte 2012 ebenfalls nicht an das gute Vorjahresergebnis anknüpfen. Mit insgesamt 3,9 Millionen verkauften Portionen orderten die Kunden im Ausland rund 10 % weniger Spermapackungen. Die größte Menge wurde mit 1,35 Millionen Portionen in die Türkei geliefert; das waren 2,1 % weniger als 2011.
Dagegen verbesserten sich die Absatzbedingungen in Österreich; mit einem Ausfuhrvolumen von fast 524.000 Einheiten wurde hier das Niveau von 2011 um 45,7 % übertroffen. Fast zwei Drittel mehr Rindersamen konnten mit 182.000 Packungen nach Polen verkauft werden, während die Niederlande mit knapp 180.000 Portionen 2,4 % weniger als 2011 abnahmen. (AgE)
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