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22.03.2010 | 10:01 | Rinderzucht  

Zuchtviehgeschäft trotzt der Finanzmarktkrise

Hannover - Die weltweite Finanzmarktkrise sowie schlechte Milchpreise haben sich nach Angaben des Landvolks Niedersachsen ganz massiv auf das Geschäft mit Zuchtrindern ausgewirkt.

Zuchtviehgeschäft trotzt der Finanzmarktkrise
So hat die Masterrind mit Sitz in Verden, größter deutscher Schwarzbunt-Zuchtverband, im abgelaufenen Geschäftsjahr (1.10. bis 30.9) einen Rückgang der durchschnittlichen Verkaufserlöse pro Rind gegenüber dem vorangegangenen Geschäftsjahr um 25 Prozent verbucht. Trotz der Krise hat aber der Zuchtviehverkauf für die Milchviehbetriebe weiter an Bedeutung gewonnen. Obwohl pro Tier weniger erlöst wurde, haben die Milchviehhalter nämlich mehr Tiere als im Vorjahr verkauft und damit versucht, rückläufige Erlöse aus dem Milchverkauf teilweise zu kompensieren. So stieg die Zahl der insgesamt über die Masterrind vermarkteten Tiere um gut neun Prozent auf 74.374 Stück, davon 42.500 für die Zucht vorgesehene Tiere. Das führte trotz rückläufiger Erlöse pro Tier immerhin noch zu einem Umsatzanstieg von 3,7 Prozent auf 62,6 Mio. Euro. Zum Gesamterlös der Masterrind trug das Geschäft mit Zucht- und Nutzvieh 68 Prozent bei und war damit wichtigster Geschäftsbereich noch vor Besamung und Spermaverkauf.

Die dominierende Rolle im Zuchtviehgeschäft spielt der Export, dessen Bedeutung noch einmal kräftig zugenommen hat. In diesem Bereich wurden im vergangenen Geschäftsjahr 53 Prozent der Zuchtrinder vermarktet und 78 Prozent der Verkaufserlöse erzielt. Der Export nahm bei der Stückzahl um beachtliche 39,5 Prozent auf 21.282 Tiere zu, im Jahr zuvor waren 15.256 Rinder direkt ab Hof exportiert worden. Hinzu kommen noch die Tiere, die auf den Auktionen der Masterrind von ausländischen Käufern ersteigert wurden. Auch der Exportumsatz zog mit und stieg um 38,3 Prozent auf 29,2 Mio. Euro. Massiv wurden aber auch die Exporte von der weltweiten Finanzmarktkrise beeinflusst. So verlor der ehemalige Ostblock seine Bedeutung als Käufer Nummer eins. Aktuell bestimmen die südeuropäischen Länder sowie Nordafrika mit Marokko, Algerien, Ägypten und Libyen das Geschehen. Allein 8.000 Rinder gingen im vergangenen Jahr nach Marokko. Am gesamten deutschen Zuchtrinderexport ist die Masterrind als wichtigster Exporteur mit 34 Prozent beteiligt.

Gute Nachfrage hat den Absatz im laufenden Geschäftsjahr beflügelt, allerdings hält der Druck auf die Preise an. So konnten über die Masterrind im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres insgesamt 23.918 Rinder gegenüber 20.668 im gleichen Vorjahreszeitraum vermarktet werden, der damit erzielte Umsatz sank aber um fast zehn Prozent von 18,95 Mio. Euro auf 17,13 Mio. Euro. Weiterhin stark blieb das Exportgeschäft mit einem Anstieg von 6.108 vermarkteten Rindern auf 6.728, allerdings gleichfalls bei rückläufigem Umsatz. (LPD)
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