Wie groß die Angebotsüberhänge zum Jahresstart ausfallen, muss abgewartet werden. Die
Schlachtschweinenotierungen konnten sich kurz vor dem Jahreswechsel behaupten. Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) bestätigte am vergangenen Mittwoch (30.12.) ihren Leitpreis erwartungsgemäß mit 1,19 Euro/kg Schlachtgewicht (SG).
Die letzte Notierung des Jahres am französischen Marché du Porc Breton lag am selben Tag mit einem Basispreis von 1,201 Euro/kg SG ebenso auf dem Vorwochenniveau wie die spanische Leitnotierung mit 1,096 Euro/kg Lebendgewicht (LG). Auch in den Niederlanden, Belgien, Dänemark und Österreich blieben die
Schlachtschweinepreise konstant. Nur in Italien legte die nationale Leitnotierung moderat zu, und zwar um 0,5 Cent/kg LG.
Jahresminus in DeutschlandDer stabile Jahresausklang der Notierungen täuscht über ein turbulentes Jahr am EU-Schweinemarkt hinweg, der wegen der Corona-Pandemie und der Afrikanischen
Schweinepest (ASP) - aber auch aufgrund der flotten Chinaexporte - von hohen Preisvolatilitäten geprägt war. Unter dem Strich konnte im Jahresmittel 2020 nur die dänische Schlachtschweinenotierung gegenüber dem Vorjahr zulegen, und zwar um rund 5 %.
Dagegen sorgte der Verlust von Drittlandsmärkten wegen der ASP in Deutschland für einen Rückgang des durchschnittlichen VEZG-Preises um 14 Cent/kg oder gut 8 % im Vergleich zum Jahresmittel 2019. Ähnliche hohe Verluste gab es bei der niederländischen Schlachtschweinenotierung; in Belgien wurde sogar ein Preisminus von gut 10 % verzeichnet. Spanien profitierte hingegen, ebenso wie Dänemark, von den guten Absatzmöglichkeiten in China; die Notierung am Mercolleida ging deshalb im Jahresdurchschnitt nur um 1 % gegenüber dem Mittel von 2019 zurück.
Kräftiger Abschlag im VorjahresvergleichFür den gesamten EU-Schweinemarkt sind die jüngsten statistischen Daten über gezahlte Schlachtschweinepreise in den Mitgliedstaaten feiertagsbedingt nur für die Woche zum 20. Dezember verfügbar. In dieser Zeit erlösten laut
EU-Kommission Schlachttiere der Handelsklasse E im Mittel der 27 Mitgliedsländer 128,85 Euro/100 kg SG; das waren 0,27 Euro oder 0,2 % mehr als in der Vorwoche. Im Vergleich zum Jahresende 2019 erhielten die Erzeuger 67,16 Euro/100 kg SG beziehungsweise 34,3 % weniger Geld für ihre Tiere.
Für die leichte Befestigung in der Berichtswoche sorgten der Kommission zufolge Aufschläge zwischen 0,9 % und 1,2 % in Belgien, Polen, der Slowakei und Dänemark. Stabil blieben hingegen die Auszahlungsleistungen der
Schlachtunternehmen in Deutschland, den Niederlanden und Österreich. Die
Mäster in Spanien, Italien, Frankreich und Portugal mussten im Vorwochenvergleich moderate Abzüge zwischen 0,5 % und 0,7 % hinnehmen.