Die sonst hauptsächlich am Mittelmeer und auf dem Balkan zu findende Würfelnatter ist im Land außergewöhnlich weit verbreitet, und so findet in Bad Kreuznach heute eine internationalen Fachtagung der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde statt, die sich mit Schutz- und Fördermöglichkeiten dieser gefährdeten (ungiftigen) Schlangenart befasst.
„Rheinland-Pfalz trägt eine besondere nationale Verantwortung für die Würfelnatter. Sie ist an der Mosel, der Nahe und der Lahn eine Symbolfigur für die Kooperation unterschiedlicher Akteure geworden“, sagte Umweltstaatssekretärin Jacqueline Kraege zur Eröffnung der Tagung in Bad Kreuznach. „Gemeinsam wird hier seit Jahrzehnten der Ausgleich gesucht. Der Erfolg ist sichtbar und beispielhaft: Die Würfelnatter ist heute an allen großen Flüssen in Rheinland-Pfalz außer dem Rhein zu finden.“
Kraege dankte allen, die sich dafür einsetzen, dass die heimischen Reptilienarten mit ihrer Bedeutung für die Biodiversität erhalten bleiben. „Dank der Arbeit vieler leidenschaftlich engagierter Naturschützer konnte der Status der Würfelnatter somit Stück für Stück verbessert werden.“ Trotz der Erfolge sei es wichtig, so Kraege, wachsam zu bleiben und die Bestandsentwicklungen zu beobachten.
Die Würfelnatter ist national besonders geschützt und unterliegt auch einem europäischen Schutz nach der FFH Richtlinie. Seit rund 30 Jahren erforscht das Land Vorkommen und Lebensumfeld, um den Lebensraum der Schlange zu bewahren. Ziel eines großen vierjährigen Projektes, das 2001 endete, waren Wiederherstellung, Neugestaltung, Entwicklung und Vernetzung naturnaher Flussauen entlang der Lahn an 7 Standorten zwischen Nassau und Lahnstein sowie an der Mosel. Projektträger war die Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde.
Seither besteht ein Würfelnatterprojekt im Land, das Dauerpflegemaßnahmen an allen drei Würfelnatterstandorten vorsieht, etwa das Freistellen von Sonnenplätzen oder das Aufsetzen von Misthaufen für die Bruten. Im letzten Jahr wurde z.B. bei Bad Münster am Naheradweg eine Leiteinrichtung installiert, die Jungtieren ein besseres Überqueren des Radwegs ermöglicht. In diesem Herbst wird zusätzlich am Niederthäler Hof bei Schloßböckelheim eine neue Leiteinrichtung an der Strasse installiert (Kosten: ca. 31.000 Euro). Insgesamt hat das Land seit 2001 allein das Würfelnatterprojekt mit über 150.000 Euro finanziert.
Weitere Informationen und das aktuelle Tagungsprogramm gibt es unter
www.dght.de und
www.amphibienschutz.de. (PD)