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07.11.2008 | 06:11 | Natrix tessellata 

«Seltenste Schlange Deutschlands» - Würfelnatter Reptil des Jahres

Landau - Die Würfelnatter ist das Reptil des Jahres 2009.

Würfelnatter - Natrix tessellata
(c) Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz
Das teilte die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) am Mittwoch in Landau mit, die für die Auswahl verantwortlich zeichnet. Sie wies zugleich darauf hin, dass die ungiftige Wasserschlange - «die seltenste Schlange Deutschlands» - in der Bundesrepublik vom Aussterben bedroht ist. Nur in Rheinland- Pfalz und Sachsen könne das bis zu einen Meter lange Reptil mit dem markanten Würfelmuster noch an einigen Flüssen im flachen Wasser beobachtet werden. Sein Lebensraum in Flussauen sei stark gefährdet.

Die seit Jahrzehnten laufenden Bemühungen zum Schutz der Schlange dürften deshalb nicht nachlassen, forderte die Gesellschaft. Nur bei einer intensiven Pflege der letzten Biotope könne sich der Bestand weiter erholen. Das dafür erforderliche Geld sei gut angelegt, weil mit der Würfelnatter (Natrix tessellata) auch deren Lebensräume erhalten blieben, die sich durch einen reichen Tier- und Pflanzenbestand auszeichneten.

Nach Angaben der DGHT hatte Rheinland-Pfalz in den 1980er Jahren zusammen mit der Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz ein Artenschutzprojekt für die Würfelnatter gestartet. Von 1999 bis 2002 habe sich außerdem die DGHT als Träger eines Projekts des Bundesamts für Naturschutz mit den Ländern Rheinland-Pfalz und Sachsen um die Schlange gekümmert.

Als erstes Reptil des Jahres war 2006 die Waldeidechse von der DGHT gekürt worden. Das Reptil des Jahres wird seitdem im jährlichen Wechsel mit dem Amphibium des Jahres benannt. (dpa)


Zusatzinformationen
Das Verbreitungsgebiet der Würfelnatter (Natrix tessellata) reicht vom südlichen und südöstlichen Europa bis Zentralasien. In Deutschland ist die wärmeliebende Schlange vom Aussterben bedroht. Sie kommt nur in unmittelbarer Nähe naturnaher größerer Gewässer vor, vor allem in Flüssen, Seen und Altarmen mit Flachwasserzonen und gut strukturierten Uferbereichen. Die flinke Wassernatter kann bei Gefahr mehrere Stunden unter Wasser bleiben. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Fischen.

Die bis zu einen Meter lange Schlange sonnt sich gerne auf Zweigen, die aus dem Wasser ragen. Die Oberseite der Haut ist braun mit variablem, mehr oder weniger ausgeprägten Würfelmuster aus vier bis fünf Reihen dunkler Flecken, die manchmal zu Querbarren verschmelzen. Beim Ergreifen gibt sie wie die Ringelnatter ein übelriechendes Sekret ab.

Das Tier kann mehr als zehn Jahre alt werden und ist von einer Länge von etwa 50 Zentimetern an geschlechtsreif. Die Weibchen werden größer und kräftiger als die Männchen, die selten länger als 75 Zentimeter werden.
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