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11.01.2010 | 18:44 | Winterwetter  

«Daisy» brachte Chaos - keine Katastrophe wie 1978/79

Kiel - Sturmtief «Daisy» hat den Schnee in Deutschland teils kräftig aufgetürmt und viele Menschen in der Kälte stehen lassen, von einer Katastrophe wie zur Jahreswende 1978/79 waren der Norden und Nordosten aber weit entfernt.

Tief Daisy mit Schneestürmen
(c) proplanta
Trotzdem rief der Schnee mancherorts die dramatischen Ereignisse vor 31 Jahren ins Gedächtnis. Auf der Ostseeinsel Fehmarn, wo die meisten Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten waren, meinte Bürgermeister Otto-Uwe Schmiedt: «Das hier erinnert mich sehr an die Schneekatastrophe von 1978/79».

Doch während damals zur Jahreswende und kurz darauf im Februar allein in Schleswig-Holstein zehn Menschen starben und in den Ställen das Vieh erfror, weil es vielerorts tagelang keinen Strom gab, kam es diesmal vor allem zu massiven Verkehrsproblemen mit meist nur Leichtverletzten: Autos blieben in meterhohen Schneeverwehungen stecken, auf zahlreichen Bahnstrecken gab es Sperrungen und Verspätungen. In etlichen Landkreisen Schleswig-Holsteins, Mecklenburg-Vorpommerns und Niedersachsens fiel die Schule aus.

Der große Schnee vor 31 Jahren hatte deutlich gravierendere Folgen: Bei Temperaturen von minus 20 Grad sorgte das Schneechaos für Katastrophenalarm und Fahrverbote. An den Küsten türmten sich meterhohe Eisberge, Häuser versanken im Schnee, Schneewälle blockierten tagelang die Bahnschienen, Fährverbindungen waren unterbrochen. Viele Orte waren von der Außenwelt abgeschnitten. In Schleswig-Holstein und Niedersachsen rückte die Bundeswehr mit Bergepanzern und schwerem Gerät an. Auf Rügen durchbrachen Panzer der Nationalen Volksarmee die meterhohen Schneebarrieren. Von Rügen zur Insel Hiddensee konnte man übers Eis laufen. Stellenweise war die Ostsee einen halben Meter dick gefroren.

Eingeschneite Orte wurden seinerzeit von Bundeswehr und Nationaler Volksarmee aus der Luft versorgt, Kranke oder Schwangere mit Panzern in die Klinik gebracht. In der DDR blieben hunderte Braunkohlewaggons auf dem Weg von den Tagebauen in die Kraftwerke stecken. In Dörfern und Städten gingen die Lichter aus, saßen die Menschen im Dunkeln und Kalten. Zehntausende NVA-Soldaten, Volkspolizisten, Studenten, Bauern und Angestellte wurden zum Kampf an der «weißen Front» abkommandiert. (dpa)
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