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27.05.2010 | 18:30 | Sprudelnde Ölquelle im Golf verschlossen  

«Top-Kill» erfolgreich - Obama gegen Bohrungen vor Alaska

Washington - Dem BP-Konzern soll es in einer beispiellosen Aktion gelungen sein, die sprudelnde Quelle im Golf von Mexiko zu verschließen.

Barack Obama
Barack Obama (c) Weißes Haus
Die «Top Kill» genannte Operation habe genug Schlamm in das Bohrloch gepumpt, um den Austritt von Öl und Gas zu stoppen, meldete die Zeitung «Los Angeles Times» am Donnerstag unter Berufung auf den Einsatzleiter der US-Regierung, Admiral Thad Allen.

Der BP- Konzern bestätigte zunächst nicht, dass die am Mittwoch begonnene Aktion erfolgreich war. Eine BP-Sprecherin in London sagte der Nachrichtenagentur dpa, die «Top-Kill»-Aktion laufe weiter. Zu den Angaben der US-Küstenwache wolle sie nichts sagen.

In dem Bohrloch habe zunächst noch ein geringer Druck geherrscht. Sobald er auf Null gesunken sei, solle das Loch mit Zement versiegelt werden, sagte Allen der «L.A. Times» zufolge.

Als Konsequenz aus der Ölkatastrophe, die mindestens 160 Kilometer Küste vor dem US-Staat Louisiana verschmutzt hat, wollte US-Präsident Barack Obama am Donnerstag schärfere Regeln für Ölbohrungen im Meer ankündigen. Außerdem werde er das Moratorium über neue Bohrungen in tiefen Küstengewässern, das nach dem Unglück verhängt wurde, um sechs Monate verlängern, berichtete die «Washington Post». Pläne für Probebohrungen und Verpachtungen vor Alaska sollen gekippt werden, meldete die Zeitung unter Berufung auf einen Mitarbeiter des Weißen Hauses.

Mit neuen Standards wolle Obama außerdem «die Aufsicht über die Industrie stärken und die Sicherheit erhöhen». Dies seien aber nur erste Schritte eines Prozesses, den eine spezielle Kommission des Präsidenten künftig weiterführen solle. Nach den Worten von Konteradmiral Mary Landry von der US- Küstenwache sind mittlerweile 160 Kilometer Küste verdreckt - es seien Strände wie auch Marschland. In einigen Fällen handele es sich bereits um schweres Öl, in anderen lediglich um einen Film.

Der Konzern BP hatte am Mittwoch um 20.00 Uhr MESZ begonnen, große Schlammmassen in das Bohrloch zu pumpen. Ob die Aktion erfolgreich war, sollte nach etwa 24 Stunden feststehen. Das Ölunternehmen hatte die Erfolgsaussicht bei 60 bis 70 Prozent gesehen. Kurzfristig könnte BP auch einen 1,50 Meter hohen Zylinder aus Stahl über das Leck stülpen, der das Öl auffangen soll, sagte Vizepräsident Kent Wells. Über ein Rohr an der Vorrichtung könnte die Brühe nach oben in ein Schiff gepumpt werden.

Vor drei Wochen aber war das Ölunternehmen mit einem ähnlichen Versuch gescheitert, weil Kristalle die Leitung verstopften. Allerdings kam damals eine wesentlich größere, 13 Meter hohe Kuppel zum Einsatz. Der Einsatz gegen die Ölpest kostete BP nach offiziellen Angaben bislang 750 Millionen Dollar (615 Millionen Euro). Die US-Regierung habe bisher 100 Millionen Dollar (82 Millionen Euro) ausgeben müssen, die sie allerdings von dem Ölkonzern zurückerhalte. (dpa)
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