Die kürzlich
von den Vereinten Nationen für die Jahre 2011 bis 2020 ausgerufene UN-Dekade
der
Biodiversität erfordert einen Paradigmenwechsel in der Naturschutzpolitik,
erklärte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Helmut
Born. Wenn die Dekade der Biodiversität wirklich erfolgreich sein soll, müsse
sie eine Dekade der Kooperation des Naturschutzes mit den Landwirten werden,
forderte Born. Die Konvention der Vereinten Nationen über die Biologische
Vielfalt habe neben dem Erhalt explizit auch die nachhaltige Nutzung der
Biodiversität zum Ziel. Das Prinzip Naturschutz durch Nutzung in einer
wesentlich von Bauern gestalteten Kulturlandschaft wie Deutschland sei dazu die
einzig erfolgversprechende Strategie. Grundlage für eine nachhaltige Nutzung
sei eine überlebensfähige Landwirtschaft. Das müsse auch bei der anstehenden
Reform der EU-Agrarpolitik gelten, betonte Born.
Born forderte die Umweltpolitiker und Naturschutzverbände auf, den Wettbewerb
um die Visionen des Naturschutzes nicht nur auf prozentuale Flächenanteile des
Naturschutzes oder die Umwidmung der Direktzahlungen an die Landwirte zu
beschränken, sondern sich neuen Strategien der Zusammenarbeit zwischen
Naturschutz und Landwirtschaft zu öffnen. Die Naturschutzpolitik der letzten
Jahrzehnte sei wenig erfolgreich gewesen und habe zudem zu einer Vielzahl von
Konflikten mit den Landnutzern geführt, so Born. Dem gegenüber könne der
kooperative Naturschutz über Agrarumweltprogramme, Vertragsnaturschutz und
Ausgleichsmaßnahmen auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken. Diesen Weg gelte
es in den nächsten 10 Jahren fortzusetzen, die Landwirte seien bereit dazu,
ihren Beitrag zu leisten.
In den vergangenen 10 Jahren hat der
DBV bei verschiedenen Projekten Wege
aufgezeigt, wie Naturschutz zielführend, praktikabel und effizient mit der
Landwirtschaft betrieben werden kann. Anstatt diese Naturschutzkonzepte
konsequent voranzutreiben und das häufig ehrenamtliche Engagement der Landwirte
im Naturschutz zu unterstützen, würden die Landwirte oftmals als
Hauptverursacher für den Verlust der
Artenvielfalt an den Pranger gestellt
werden. Für tatsächliche Erfolge im Naturschutz brauche man aber motivierte und
kooperationswillige Landwirte. Dafür setze sich der DBV ein, erklärte Born. (DBV)