2014, 2015, 2016 - drei Jahre in Folge haben zuletzt die weltweiten Temperaturrekorde gebrochen. 2017 wird es wohl keinen weiteren Rekord geben. Eine Entwarnung im Kampf gegen den Klimawandel bedeutet das keineswegs, wie Wissenschaftler betonen. (c) proplanta
2014, 2015 und 2016 hatten sich jeweils überboten. 2016 war nicht nur das weltweit bislang heißeste Jahr seit Beginn der Messungen vor rund 140 Jahren, sondern brachte auch den höchsten
Meeresspiegel und den schnellsten Zuwachs an
Kohlendioxid (CO2).
Das Jahr 2017 wird wohl keinen neuen Temperaturrekord bedeuten - viel fehlt dazu allerdings nicht. Die durchschnittliche Temperatur über den Land- und Ozeanflächen unseres Planeten von Januar bis Oktober habe um 0,86 Grad Celsius über dem Durchschnitt des 20. Jahrhunderts von 14,1 Grad Celsius gelegen, teilte die US-Klimabehörde NOAA Mitte November mit.
Damit war dieser Zeitraum der drittheißeste bislang gemessene hinter 2015 und 2016. 2017 ist damit also auf dem Weg, das mindestens drittheißeste bislang gemessene Jahr zu werden. Die Spanne zwischen 2013 bis 2017 dürfte zudem die heißeste Fünfjahresperiode seit Beginn der Messungen werden.
Der leicht abgeschwächte Aufwärtstrend bei den Temperaturen ist nach Angaben der NOAA-Forscher vor allem auf den Einfluss des Klimaphänomens La Niña zurückzuführen, das den vorausgegangenen El Niño abgelöst hat und das Oberflächenwasser im Ostpazifik kühlt.
Auch die zu den Vereinten Nationen gehörende Weltwetterorganisation WMO sieht 2017 auf dem Weg unter die drei heißesten bislang gemessenen Jahre. «Wir haben außerordentliches Wetter gesehen», sagt WMO-Chef Petteri Taalas, «inklusive Temperaturen von mehr als 50 Grad Celsius in Asien, Rekord-Hurrikanen in rasanter Abfolge in der Karibik und im Atlantik, die bis nach Irland gekommen sind, verheerende Monsun-Überflutungen, die Millionen Menschen betroffen haben, und einer langen
Dürre im Osten Afrikas». Viele dieser Wetterereignisse hätten die «verräterischen Zeichen des Klimawandels» an sich.
Auch die geringere Ausbreitung der Eisdecke in Arktis und Antarktis bereitet Klimawissenschaftlern weiter Sorgen, wie Patricia Espinosa, Generalsekretärin der UN-Klimarahmenkonvention, betont. «All diese Forschungsergebnisse unterstreichen das Risiko für Menschen, Wirtschaft und die gesamte Struktur des Lebens auf der Erde, wenn wir es nicht schaffen, auf die Ziele und Ambitionen des Pariser Klimaabkommens hinzuarbeiten.»