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17.10.2018 | 10:23 | Wetteraufzeichnungen 

2018 in Österreich - Eins der wärmsten Jahre der Messgeschichte

Wien - Eine erste Jahresbilanz der ZAMG zeigt: Selbst wenn November und Dezember ungewöhnlich kalt verlaufen, wird 2018 unter die vier wärmsten Jahre der 252-jährigen Messgeschichte kommen.

Rekordsommer 2018
(c) proplanta
Ungewöhnlich ist heuer auch die Zahl der Sommertage (mindestens 25 °C): Bereits in fast allen Regionen Österreichs wurden neue Rekorde erreicht. An der Spitze liegt derzeit Andau /Seewinkel (B) mit 127 Sommertagen.

Der Oktober 2018 wird mit großer Wahrscheinlichkeit überdurchschnittlich warm ausfallen. Die erste Oktoberhälfte lag 1,6 °C über dem vieljährigen Mittel und ein markanter Kälteeinbruch ist für die nächsten Tage nicht in Sicht. Dann fehlen mit November und Dezember nur noch zwei Monate, die über den endgültigen Platz von 2018 in der Reihe der wärmsten Jahre der Messgeschichte entscheiden.

Sogar Platz 1 ist möglich



Alexander Orlik, Klimatologe an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), hat einige Varianten durchgerechnet: „Selbst wenn November und Dezember ungewöhnlich kalt verlaufen, zum Beispiel mit jeweils 2,5 °C unter dem jeweiligen Monatsmittel, wird 2018 noch das viertwärmste Jahr der 252-jährigen Messgeschichte.

Fallen November und Dezember normal aus, also im Bereich der Mittelwerte der Klimavergleichsperiode 1981-2010, dann erreicht 2018 den zweiten Platz. Und sind November und Dezember ähnlich mild wie in den letzten zehn Jahren, dann könnte 2018 sogar den Rekord aus dem Jahr 2014 erreichen."

Seit 2000 viele sehr warme Jahre



Eines steht auf jeden Fall jetzt schon fest: 2018 setzt die Reihe der ungewöhnlich warmen Jahre in der jüngsten Vergangenheit fort. Unter den 20 wärmsten Jahren der gesamten 252-jährigen Messgeschichte liegen 14 in den 2000-er-Jahre. Die sieben wärmsten Jahre der Messgeschichte sind derzeit 2014 (+1,7 °C über dem Mittel 1981-2010), 2015 (+1,4 °C), 1994 (+1,2 °C) sowie 2016, 2007, 2002 und 2000 (jeweils +1,0 °C über dem Mittel).

Alle Klimareihen öffentlich abrufbar



Die Werte beziehen sich auf die bis ins Jahr 1767 zurückreichende HISTALP-Klimareihe für die Niederungen und Tallagen Österreichs. Auswertungen für die gesamte Fläche Österreichs, die im SPARTACUS-Datensatz auf 84.000 Datenpunkten inklusive Bergland bis ins Jahr 1961 verfügbar sind, ergeben ähnliche Werte mit kleineren Unterschieden im Zehntelbereich.

Kostenlos abrufbar sind HISTALP-Daten auf www.zamg.at/histalp und SPARTCUS-Daten auf www.zamg.ac.at/klima-aktuell.

Neue Rekorde bei der Zahl der Sommertage



Die seit April fast durchwegs überdurchschnittlichen Temperaturen haben auch neue Rekorde bei der Zahl der Sommertage gebracht (Tage mit einem Höchstwert von mindestens 25 °C). „An der Spitze liegt derzeit Andau im Seewinkel, im Burgenland, mit heuer schon 127 Sommertagen. Das ist bereits deutlich über dem bisherigen Österreich-Rekord von 120 Sommertagen im Jahr 2003 in Leibnitz", sagt ZAMG-Klimatologe Orlik, „auch in den Landeshauptstädten gibt es fast überall neue Stationsrekorde bei der Zahl der Sommertage. Nur in Graz fehlen noch ein paar Tage auf den Rekord."

Sommertage: Ungewöhnlich früh und ungewöhnlich spät - aber keine Rekorde



Den ersten Sommertag (mindestens 25 °C) des Jahres gab es heuer schon um rund ein Monat früher als in einem durchschnittlichen Jahr, mit 25,1 °C am 8. April in Bregenz und Salzburg. Der frühste Sommertag der Messgeschichte war am 18. März 2004 mit 25,3 °C in Pottschach (NÖ, 415 m).

Der bisher späteste Sommertag des Jahres 2018 war am 15. Oktober mit 25,1 °C in Bregenz. Den Rekord für den spätesten Sommertag halten mehrere Wetterstationen mit bis zu 25,6 °C am 16. November 2002 (zum Beispiel Weyer, Waidhofen/Ybbs, Bad Goisern, Kirchdorf/Krems).
zamg
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