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02.07.2010 | 02:32 | Das große Schwitzen  

37 Grad am Tag und tropische Nächte

Berlin - So heiß war es Anfang Juli seit Jahren nicht mehr - die Hitzewelle erreicht am Wochenende mit bis zu 37 Grad ihren Höhepunkt.

Hitze
(c) proplanta
Es wird schwül, bei vielen wird der Schweiß nur so rinnen. Einige Regionen erleben seltene tropische Nächte. Davon spricht man, wenn die Temperaturen auch im Dunklen nicht unter 20 Grad sinken.

Aber bereits am Samstagnachmittag, wenn Deutschland im Viertelfinale der Fußball-WM gegen Argentinien spielt, ist im Westen und Süden mit ersten Gewittern zu rechnen. «Das kann auch die Fußballfans beim Public Viewing treffen», sagte Meteorologe Ansgar Engel vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Schon am Donnerstag galt für fast ganz Deutschland eine Hitzewarnung.

Nur die Ostseeküste und der Brocken im Harz blieben ausgespart. Mit dem Ferienbeginn in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland droht im Südwesten der Republik ein weiteres Stauwochenende.


Negative Folgen der Hitze

Hohe Ozonwerte, die bei empfindlichen Menschen Kopfschmerzen, Schleimhautreizungen oder Atemwegsbeschwerden auslösen können. Die Warnschwelle von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wird voraussichtlich in vielen Orten überschritten. Die Entstehung von bodennahem Ozon wird durch hohe Lufttemperaturen und starke Sonneneinstrahlung begünstigt. Für weite Teile des völlig ausgetrockneten Ostens wurde die höchste Waldbrand-Warnstufe fünf ausgerufen.

Behörden warnen angesichts der Hitzewelle auch im Westen vor leichtsinnigem Grillen im Grünen. Der Boden sei staubtrocken, das Gras verdorrt, die Brandgefahr groß, sagte Franz-Josef Gövert vom Grünflächenamt der nordrhein-westfälischen Stadt Münster. «Zurzeit kann schon der kleinste unbemerkte Funkenflug verheerende Folgen haben.»

Sorgen bereitet die Hitze auch im Zusammenhang mit den hunderttausenden Pflegebedürftigen. Sie seien darauf angewiesen, dass ihre Pfleger sie mit ausreichend Flüssigkeit versorgen. Das gelte für Pflegeheime, aber auch für Menschen, die von Angehörigen versorgt werden, hieß es zum Beispiel von der AOK Baden-Württemberg. Sabine Knapstein, AOK-Fachärztin rät allen, zwei bis drei Liter am Tag zu trinken.

Zudem solle man helle, atmungsaktive und leichte Kleidung tragen. Auf heiße und schlecht verdauliche Mahlzeiten sollte ebenso verzichtet werden wie auf alkohol- und koffeinhaltige Getränke sowie Nikotin. «Lieber Salate, Gemüse, Obst essen - denn die enthalten auch noch Flüssigkeit.» Die schweißtreibenden Temperaturen kurbeln den Umsatz von Mineralwasser an. Den Bierbrauern beschert das bevorstehende WM- Viertelfinale mehr Absatz.

Auch die Speiseeis-Hersteller können sich wieder mal freuen. Zurzeit wird in einem mächtigen Sog zwischen Hoch «Yari» im Osten und einem neuen Tief im Westen ständig heiße Luft aus dem Süden nach Deutschland gelenkt. Intensive Sonneneinstrahlung von zurzeit etwa 16 Stunden pro Tag heizt zusätzlich auf.

«Angenehmes Wetter für das "öffentliche Gucken" sieht wahrlich anders aus, zumal das hierzulande mutmaßlich interessanteste Fußballspiel ausgerechnet zur heißesten Zeit des Tages stattfindet», sagte DWD-Meteorologe Engel über das Deutschland-Spiel am Samstag. Gewöhnlich werden die höchsten Temperaturen zwischen 16 Uhr und 17 Uhr gemessen. Anpfiff am Samstag ist genau um vier.

Nach den Gewittern im Laufe des Wochenendes soll es sich leicht abkühlen: Die Temperaturen bleiben zwar sommerlich, werden aber erträglicher. Am Montag kann es im Süden erneut um die 30 Grad heiß werden, sonst sinken die Werte auf etwa 25 Grad. Das sollte man zum Durchlüften überhitzter Wohnungen nutzen, denn schon in der zweiten Hälfte der kommenden Woche rollt die nächste Hitzewelle an. (dpa)
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