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14.06.2013 | 13:17

Ende der Flut in Sicht, Deiche weiter in Gefahr

Hochwasserlage
(c) proplanta
Sinkende Pegelstände in Brandenburg

Sinkende Pegelstände der Elbe im Nordwesten Brandenburgs haben die Hochwasserlage weiter stabilisiert. Deshalb konnten die Bewohner von Wittenberge am Freitag wieder in ihre Häuser zurückkehren. Landrat Hans Lange (CDU) hob den Beschluss zur Evakuierung der Stadt wieder auf. Der Katastrophenalarm und die höchste Alarmstufe 4 bleiben jedoch noch bestehen, sagte eine Sprecherin des Krisenstabes in Perleberg.

Im Landessüden gingen die Wasserstände der Elbe, Spree und Schwarzen Elster ebenfalls weiter zurück. Nach einwöchiger Zwangspause können einige Routen im Spreewald wieder von Kahnfährleuten befahren werden. Dort sei die Strömung nicht mehr so stark, hieß es im Potsdamer Umweltministerium.

Landrat Lange hatte die rund 1.500 Bewohner der Altstadt von Wittenberge am Samstagabend zum freiwilligen Verlassen ihrer Wohnungen aufgefordert, als die Elbe auf 7,50 Meter gestiegen war. Die Mehrheit blieb jedoch in der Stadt. Inzwischen fiel der Pegelstand dort bis Freitagnachmittag auf 7,13 Meter. Das Wasser drückt in der Region weiter gegen die aufgeweichten Deiche von Elbe, Havel und Stepenitz.

«Von Entspannung kann aber noch keine Rede sein», sagte Wolfgang Brandt, Sprecher des Koordinierungszentrums Krisenmanagement in Potsdam. «Wir sind aber auf gutem Wege, auch dieses Hochwasser erfolgreich zu bewältigen.»

Bahnchef Rüdiger Grube rechnet bei diesem Hochwasser mit ähnlich hohen Schäden für das Unternehmen ebenso wie bei der Jahrhundertflut 2002. Er sprach bei einem Besuch in Wittenberge von mehreren hundert Millionen Euro. Grube informierte sich im dortigen Instandhaltungswerk über die Lage. Das Werk wurde nicht von der Elbe überschwemmt, weil rund 200 Eisenbahner einen 1,6 Kilometer langen Sandsackwall aufgeschichtet hatten. Grube bedankte sich für ihren Einsatz.

Die wegen des Elbehochwassers seit Montag gesperrte Bahnbrücke in Schönhausen (Sachsen-Anhalt) wird den Zugverkehr voraussichtlich noch bis Sonntagabend behindern. Bisher seien deshalb etwa 1000 Züge ausgefallen und 13.000 behindert worden, sagte Grube dem rbb-Sender Antenne Brandenburg.

Innenminister Dietmar Woidke (SPD) war am Notdeich im Milower Land (Havelland) unterwegs, wo er sich in Zollchow über die Hochwasserabwehr an der Brandenburger Grenze zu Sachsen-Anhalt informierte. Der Notdeich soll verhindern, dass das Elbewasser aus dem Deichbruch bei Fischbeck (Landkreis Stendal/Sachsen-Anhalt) in das Westhavelland eindringt. Aus den aufgestauten Havelpoldern floss weiter Wasser in die Elbe zurück.

Aufatmen auch bei den Kahnfährleuten im Spreewald: Sie dürfen jetzt wieder Besucher durch die vom Hochwasser weniger betroffenen Flussarme in Burg, Lübbenau und Lübben fahren. Darauf verständigten sie sich mit Vertretern der drei Spreewaldkommunen und Behörden. «Wir sind zufrieden», sagte der Chef der Kahnfährgenossenschaft Lübbenau, Steffen Franke. Das Verbot des Bootsverkehrs bleibt aber vorerst für Kanufahrer und andere Wassersportler erhalten.
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