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12.08.2022 | 06:46
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Gletscherschmelze: Seit 2.000 Jahren eisbedeckter Pass freigelegt

Gletscher
Gletscherschmelze legt seit über 2.000 Jahren eisbedeckten Pass frei. (c) proplanta

Saharastaub setzt Gletschern zu - Eis schmilzt im Rekordtempo



Der Anblick lässt nicht nur Alpinisten erschaudern: Innerhalb eines einzigen Jahres sind die fünf Gletscher in Deutschland stark geschrumpft. Einer ist nur noch ein kläglicher Rest. Wenig Schnee im Winter und große Hitze im Sommer sind aber nicht die Hauptschuldigen.


Der Saharastaub aus dem Frühjahr setzt den fünf verbliebenen Gletschern in Deutschland in diesem Sommer mächtig zu. Die Schmelze auf der Zugspitze etwa sei rund sechs Wochen weiter fortgeschritten als um diese Jahreszeit üblich, berichteten Glaziologen der Deutschen Presse-Agentur. Alpenweit zeichne sich ein ähnliches, teils sogar dramatischeres Bild ab.

«2022 wird als ein Rekordjahr eingehen, das ist sicher», betonte Olaf Eisen vom Alfred-Wegener-Institut, dem Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung. «Die Frage ist nur: Wie viel schlimmer wird es als im bisherigen Rekordjahr 2003?»

Fünf Gletscher gibt es noch in Deutschland, sie liegen allesamt in Bayern. Der letzte von ihnen wird den Prognosen zufolge in etwa zehn Jahren verschwunden sein. Aktuelle Bilder zeigen eindrücklich, dass die Eisflächen innerhalb nur eines Jahres deutlich zurückgegangen sind. Dem südlichen Schneeferner auf der Zugspitzmassiv könnte schon dieser Sommer den Rest geben.

«So ein Sommer, der alpenweit außergewöhnlich ist, ist sicher seit den 1960ern nicht mehr vorgekommen», erläuterte Wilfried Hagg von der Hochschule München. Nach Messungen von Christoph Mayer von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ist die Schmelze in diesem Jahr wohl alpenweit rund 50 Prozent stärker als in einem Durchschnittsjahr.

Neben einem vielerorts schneearmen Winter und einem trockenen und heißen Sommer sehen die Experten die Ursache dafür vor allem in den Folgen des Sahara-Staubs, der sich besonders bei seinem Auftreten im März rot-braun auf den Gletschern ablegte. «Das führt dazu, dass der Schnee viel schneller wegschmilzt», erklärte Mayer. Denn im Gegensatz zur hellen Schneeoberfläche absorbiert der dunklere Staub viel mehr Energie des Sonnenlichts und gibt diese in Form von Wärme an den Schnee ab.
dpa
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Kommentare 
A. Fischer schrieb am 15.08.2022 09:52 Uhrzustimmen(0) widersprechen(1)
Damals war vieles anders.
Aber kalte Füße bekam Hannibal und seine Begleiter schon.

"Alle 37 Elefanten überlebten die Überquerung der Alpen,
in den kommenden Wintermonaten starben jedoch alle bis auf Hannibals Tier.
...
Der erste Teil des Abstiegs war sehr steil und beim Abstieg stieß man auf Schnee."
Aus:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hannibals_Alpen%C3%BCberquerung

Und heute ist es wieder anders, nur irgendwie blöder, weil die Lage hausgemacht ist, wider besseren Wissens.
Scheinbar ist nicht nur die Temperatur gestiegen sondern auch die Verdummung des Homo Sapiens, mit Ausnahmen, Gott sei Dank.

So rasch und grossflächig ist die Temperatur in den letzten 2000 Jahren noch nie gestiegen
Drei Klimastudien mit Beteiligung von Forschern aus Bern enthüllen Details über kalte und warme Episoden vor der Industrialisierung: Sie betrafen immer nur einen Teil des Erdballs.
Siehe hier:
https://www.nzz.ch/wissenschaft/die-globale-erwaermung-ist-in-den-letzten-2000-jahren-einzigartig-ld.1497727
agricola schrieb am 12.08.2022 16:02 Uhrzustimmen(5) widersprechen(2)
Dann war es vor 2000 Jahren also wärmer als heute. Die Zeit wird übrigens römisches Klimaoptimum genannt. Damals, als Hannibal die Alpen mit Elefanten übberqueren konnte.
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