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20.08.2022 | 05:06

Vorsichtige Entwarnung bei Fischsterben an der Oder

Fischsterben
Noch immer rätseln Experten, weshalb es in der Oder zu einem großen Fischsterben gekommen ist. Algen könnten verantwortlich sein. Aus Mecklenburg-Vorpommern kommen bereits Zeichen der Entspannung. (c) proplanta

Suche nach Ursachen: Expertengruppe zu Fischsterben nimmt Arbeit auf



Zur Analyse der Ursachen für das massive Fischsterben in der Oder hat die angekündigte deutsch-polnische Expertenkommission ihre Arbeit aufgenommen. Wie ein Sprecher des Bundesumweltministeriums am Freitag erklärte, konstituierte sich die Gruppe am Donnerstag und führte bereits erste Gespräche. Die Taskforce war Anfang der Woche nach Beratungen beider Länder auf Regierungsebene angekündigt worden.

Die Gespräche innerhalb der Kommission würden laufend fortgesetzt, um die genauen Ursachen und einen möglichen Verursacher für die Umweltkatastrophe zu finden, erklärte der Sprecher weiter. Jetzt gelte es, erst einmal die weitere Auswertung der Wasserproben abzuwarten.

Auch in der zweiten Woche nach der Entdeckung des massiven Fischsterbens auf deutscher Seite am 9. August sind die genauen Hintergründe weiterhin ungeklärt. Wissenschaftlern zufolge könnte eine giftige Algenart ein entscheidender Faktor für das Fischsterben sein.

«Wir wissen, Quecksilber und andere Schwermetalle waren es nicht, und wir konnten danach gezielt suchen, weil es da Vermutungen gab. Jetzt gibt es Hunderte von verschiedenen Stoffen, die in den Fischen untersucht werden müssen», sagte der Sprecher des Umweltministeriums.

Man fische «im wahrsten Sinne des Wortes etwas im Trüben», erklärte er weiter. Die ersten Ergebnisse der Untersuchungen, die sowohl in Polen als auch beim Umweltbundesamt durchgeführt würden, seien für Ende August zu erwarten.

Die Hinweise zur Rolle toxischer Algen im Zusammenhang mit dem Fischsterben bestätigte der Sprecher. Mit Verweis auf Erkenntnisse des Leibniz-Instituts für Gewässer, Ökologie und Fischerei erklärte er, dass die Algen einer der Gründe sein könnten, dass die Fische gestorben seien.

Deutschland dringe weiterhin darauf, dass bestehende Meldeketten und Vorsorgemaßnahmen im Zusammenhang mit dem Fischsterben eingehalten werden, sagte der Sprecher weiter. Das habe in Polen leider nicht funktioniert. Für Ende August sei ein deutsch-polnischer Umweltrat geplant, bei dem das Thema Meldeketten «ganz oben auf der Tagesordnung» stehen werde. Ein Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an der Oder ist nach Angaben der Bundesregierung indes bislang noch nicht geplant.
dpa
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