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29.06.2021 | 16:47 | Starkregen und Hagel 

Unwetter ziehen erneut über den Südwesten - Einsätze dauern an

Stuttgart - Heftiges Unwetter mit Starkregen und Sturmböen ist in der Nacht auf Dienstag über den Südwesten hinweggezogen und hat für zahlreiche Schäden gesorgt.

Unwettergefahr
Wieder erschüttern heftige Gewitter den Südwesten. Riesige Wassermassen prasseln in kürzester Zeit vom Himmel. Sturmböen knicken zahlreiche Bäume und decken Dächer ab. Der Wetterdienst warnt indes bereits vor einer Fortsetzung. (c) aurel rapa - fotolia.com
Umgestürzte Bäume, überflutete Straßen und vollgelaufene Keller beschäftigten Helfer bei Dutzenden Einsätzen im ganzen Land auch den Dienstag über noch.

Landesweit waren nach Angaben des Innenministeriums rund 4.000 Einsatzkräfte aufgrund des Unwetters aktiv, bei der Polizei im Land gingen rund 1.100 Notrufe ein. Besonders betroffen von dem Unwetter waren demnach der Großraum Stuttgart und die Kreise Reutlingen und Calw.

In der Landeshauptstadt rückte die Feuerwehr zu mehr als 330 Einsätzen aus. Heftige Böen deckten Teile des Stuttgarter Opernhauses ab. Mehrere Zehntausend Liter Wasser seien in das Gebäude eingedrungen, sagte der Geschäftsführende Intendant der Staatstheater Stuttgart, Marc-Oliver Hendriks, am Dienstag. Sowohl der Dachstuhl als auch Decken und Wände im Inneren wurden beschädigt. Wie es mit den Betrieb weitergeht, war zunächst unklar.

Auch der Bahnverkehr in und um die Landeshauptstadt kam am Dienstag zeitweise zum Erliegen. Auf mehreren Strecken blieb der Regionalverkehr nach Stuttgart stehen. Fernzüge hielten zeitweise nicht am Hauptbahnhof. Auch die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) und die S-Bahn Stuttgart waren vom Unwetter beeinträchtigt. Im Bereich der SSB war mindestens eine Station überflutet und sorgte für Verzögerungen im Betriebsablauf.

Ein Mann wurde während des Unwetters in einem Wald bei Stuttgart schwer verletzt. Der 54 Jahre alte E-Bike-Fahrer war laut Polizei am Montagabend auf einem Waldweg unterwegs, der durch das Gewitter stark unterspült und durch herabfallende Äste versperrt war. Dabei stürzte er und verletzte sich schwer. Ein anderer E-Biker fand ihn und holte Hilfe. Rettungskräfte brachten ihn ins Krankenhaus.

Die Polizei in Reutlingen berichtete am Dienstag von mehr als 540 Notrufen bis zum Morgen, zahlreiche Straßen wurden überflutet und Keller liefen voll. Im Stadtteil Betzingen lief das Klärwerk über. Das Dach einer Firma in Metzingen brach unter den Wassermassen zusammen. Verletzt wurde dabei niemand.

Auch im Kreis Calw waren Einsatzkräfte am Abend gefordert. Sie rückten etwa in der Gemeinde Altensteig wegen überfluteter Straßen, überlaufender Gullys und Erdrutschen aus. Am Fluss Nagold wurde nach Angaben eines Polizeisprechers eine Mauer über einige Meter weggerissen. Der Starkregen flutete auch die Gemeinde Bösingen im Kreis Rottweil. Aufnahmen im Netz zeigen, wie Autos in den Eis- und Wassermassen versinken.

Ein Wohnhaus in Wüstenrot (Landkreis Heilbronn) ist zudem von einem Blitz getroffen worden. Zunächst war laut Polizei unklar, ob das Gebäude abgerissen werden muss. Der gesamte Dachstuhl habe am Montag gebrannt, die Feuerwehr habe das Feuer erst nach einigen Stunden unter Kontrolle bringen können. Die Bewohner des Hauses blieben unverletzt.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte bereits im Laufe des Montags vor «teils extremem Unwetter» im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb gewarnt. Weitere Unwetter könnten schon bald folgen.

Für Dienstag hat der DWD eine amtliche Unwetterwarnung für weite Teile Baden-Württembergs vor schwerem Gewitter herausgegeben. Demnach kann es zu heftigem Starkregen mit bis zu 40 Litern pro Quadratmeter und Sturmböen mit bis zu 85 Kilometern pro Stunde kommen. Auch Hagel mit Durchmesser von bis zu zwei Zentimetern sei möglich. Lokal könnten die Unwetter auch stärker ausfallen. Gegen Abend sollen sich die Gewitter nach Angaben eines DWD-Sprechers abschwächen.

Bereits in den vergangenen Tagen waren mehrere schwere Gewitter über den Südwesten gezogen und hatten zahlreiche Schäden in weiten Teilen des Landes hinterlassen.
dpa/lsw
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