12.04.2013 | 05:20
Wildrinder sollen wieder heimisch werden
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(c) proplanta Der Wisent: Europas größtes Landsäugetier
Sie können fast eine Tonne schwer werden und bringen damit ungefähr das Gewicht eines Kleinwagens auf die Waage. Der Wisent (Bison bonasus) ist mit bis zu drei Metern Länge und knapp 1,90 Metern Schulterhöhe das größte Landsäugetier Europas. Die nächsten Verwandten der Tiere sind die amerikanischen Bisons.
Wildrinder bevorzugen Mischwälder als Lebensraum. Als Pflanzenfresser stehen Laub, Wurzeln, kleinere Äste und Baumrinde auf ihrem Speiseplan. Das Wildrind, auch Europäischer Bison genannte, hat ein braunes Fell und lebt in Herden von bis zu 20 Tieren zusammen. Sie werden von einer Leitkuh angeführt. Ältere Bullen leben als Einzelgänger, junge Bullen streifen in kleinen Gruppen durch ihr Revier.
Früher waren Wisente in weiten Teilen Europas heimisch. In deutschen Wäldern lebten die Tiere bis ins 18. Jahrhundert. Vor 90 Jahren wäre die Art fast verschwunden. Nachdem im Kaukasus der letzte freilebende Wisent geschossen wurde, gab es lediglich noch wenige Tiere in Gehegen und Tierparks. Aus diesem kleinen genetischen Pool wurde in den vergangenen Jahrzehnten der Bestand wieder auf schätzungsweise mehr als 3.000 Tiere vergrößert.
Immer noch ist enormer Aufwand nötig, um Inzucht zu vermeiden. Das internationale Zuchtbuch wird im polnischen Bialowieza geführt, wo Wisente in einem polnisch-weißrussischen Nationalpark leben. In deutschen Zoos und Wildparks gibt es rund 500 Tiere.
Wisente sind vom Wesen eher ruhig und gelassen, können kurzzeitig aber Höchstleistungen erbringen. Sie können bis zu 60 Stundenkilometer schnell werden und bis zu zwei Meter hohe Hindernisse überwinden. Auf den Menschen reagieren freilebende Wisente üblicherweise mit Flucht. Die Wisent-Herde im Rothaargebirge ist drei Jahre lang auf die Auswilderung vorbereitet worden. Dazu gehörte auch, die Reaktion der Tiere in extremen Situationen zu testen.
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