Für Luftschadstoffe gelten in Deutschland Grenzwerte. Sie sollen die Menschen schützen, etwa vor zu schmutzigen Autoabgasen. Doch sind die Stoffe überhaupt so gefährlich? Einige Spezialisten haben Zweifel - ihr Fachverband hat bisher allerdings eine klare Position. (c) proplanta
Scheuer: Zweifel von Lungenärzten an Gefahren durch Feinstaub wichtig
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hält die Zweifel etlicher Lungenärzte an Belegen für größere Gesundheitsgefahren durch Feinstaub und Stickoxide für gerechtfertigt. «Der wissenschaftliche Ansatz hat das Gewicht, den Ansatz des Verbietens, Einschränkens und Verärgerns zu überwinden», sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die Initiative der 107 Fachmediziner sei ein wichtiger und überfälliger Schritt. Er helfe mit, «Sachlichkeit und Fakten in die Diesel-Debatte zu bringen».
In einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme zweifeln die Lungenfachärzte den gesundheitlichen Nutzen der aktuellen Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxide (NOx) an. Sie sehen derzeit keine wissenschaftliche Begründung, die die Grenzwerte rechtfertigen würden, und fordern eine Überprüfung.
So hätten viele Studien, die Gefahren durch
Luftverschmutzung zeigen sollen, erhebliche Schwächen. Zudem seien Daten in der Vergangenheit einseitig interpretiert worden. Der Ausstoß von Stickoxiden und Feinstaub aus Dieselmotoren spielt eine große Rolle in der Debatte um Fahrverbote in schadstoffbelasteten Städten.