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20.12.2009 | 22:49 | Weltklimagipfel  

Afrikaner uneins: Schrille Töne aus Sudan und Simbabwe

Kapstadt - Afrika, das von einem Klimawandel besonders stark betroffen wäre, hat enttäuscht auf das kümmerliche Ergebnis von Kopenhagen reagiert.

Afrikaner uneins: Schrille Töne aus Sudan und Simbabwe
Besonders lautstark und schrill formulierten allerdings Politiker jener Staaten, die wegen Menschenrechtsverletzungen am internationalen Pranger stehen. Der Chef-Unterhändler des Sudans, Lumumba Stanislaus Di-Aping, sprach von einer drohenden «Auslöschung von Afrika» und verstieg sich sogar zu einem Vergleich mit dem Holocaust.

Die Afrikaner würden aufgefordert, «ihrem Selbstmord» zuzustimmen, sagte der Sudanese, der auch der Sprecher der Entwicklungsländer (G77) ist. Die Zwei-Grad-Grenze sei der sichere Tod für viele Afrikaner. Kopenhagen stehe für «eine der schlimmsten Entwicklungen bei Klimawandel-Verhandlungen in der Geschichte». Der international weitgehend geächtete Präsident Simbabwes, Robert Mugabe, schimpfte auf die «kapitalistischen Götter», deren «Karbon-Rülpser» die Menschen in Afrika töteten. Mugabe war laut der südafrikanischen «Cape Times» mit einer 59-köpfigen Delegation aus dem Hunger leidendend Simbabwe nach Dänemark geflogen.

Die ungewöhnliche Einheit Afrikas vor dem Gipfel war nach den turbulenten Tagen in Kopenhagen vorbei. Vor Beginn hatten die 52 Mitglieder der Afrikanischen Union in seltener Einstimmigkeit von den Industriestaaten eine Reduktion des Kohlendioxid-Ausstoßes um 40 Prozent bis 2020 gefordert. Zudem wurden massive Finanzhilfen verlangt: 0,5 Prozent des Bruttosozialprodukts der reichen Staaten sollten in die Dritte Welt für Maßnahmen gegen den Klimawandel fließen. Am Tag danach sprach Afrika wieder mit tausend Stimmen - begrüßt wurde der Ausgang in Kopenhagen aber so gut nirgends.

Am Ende hatten wichtige Staaten Afrikas eingelenkt und die mühsamen ausgehandelten Kompromissformeln unterstützt. US-Präsident Barack Obama war es, der in einem Gespräch Südafrikas Präsidenten Jacob Zuma überzeugte, die Abschlusserklärung mitzutragen. Dabei hatte Frankreichs Präsident Nikolas Sarkozy nach südafrikanischen Medienberichten vergangene Woche Zuma erst dazu überreden müssen, überhaupt nach Kopenhagen zu reisen. Paris habe gehofft, Zuma könne helfen, Obama zu mehr Zugeständnissen zu bewegen. (dpa)
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