Wegen der Auswirkungen des Sturmtiefs kündigte die Deutsche Bahn am Sonntag an, den Bahnbetrieb am Abend nach und nach bundesweit komplett einzustellen.
Auf dem Weg von Amsterdam nach Berlin fuhr ein Intercity-Zug während des aufziehenden Sturmtiefs in einen umgestürzten Baum - und steckte auf offener Strecke im Emsland fest. In dem IC sitzen etwa 300 Reisende, teilte die Deutsche Bahn am Sonntagnachmittag mit.
Der Zugverkehr zwischen Berlin und Magdeburg wurde unterbrochen, weil ein Baum bei Wusterwitz (Landkreis Potsdam-Mittelmark) in die Oberleitung gestürzt war, wie ein Sprecher der Bahn sagte. Der IC zwischen Berlin und Amsterdam wurde über Stendal umgeleitet, der RE1 zwischen Magdeburg und Frankfurt (Oder) fuhr nur noch zwischen Wusterwitz und Frankfurt (Oder).
Wie lange die Sperrungen anhalten, war am Sonntag noch unklar. Auf mehreren Linien in Berlin und Brandenburg sollten Züge am Montagfrüh nicht fahren. Der Deutsche Wetterdienst sagte bis Dienstag teilweise Sturmböen voraus.
Am Berliner Flughafen Tegel wurden wegen des Sturms am Sonntag einige Abflüge gestrichen. Betroffen waren unter anderem Verbindungen nach London, Brüssel, Düsseldorf und Köln/Bonn, wie der Flughafen im Internet mitteilte.
Auch Parks und Zoos in Brandenburg hatten sich am Sonntag auf das Orkantief «Sabine» vorbereitet. «Wir haben Traktoren und Kettensägen bereitgestellt und zusätzliche Helfer eingewiesen, falls der Sturm Schäden im Park anrichtet», sagte Jan Tayeb, Geschäftsführer des Wildparks Johannismühle in Baruth/Mark (Landkreis Teltow-Fläming).
Der Schlosspark Oranienburg teilte mit, wegen des Sturmes aus Sicherheitsgründen zu schließen. Auch für den Montag kündigte der Park an, je nach Wetterlage, möglicherweise seine Türen nicht zu öffnen.
Welche Schäden der Sturm in den Brandenburger Wäldern angerichtet hat, werde sich am Montag zeigen, sagte Carsten Leßner, Referatsleiter Wald- und Forstwirtschaft im Umweltministerium Brandenburg am Sonntag. «Die Bäume sind schon stark angeschlagen durch die Trockenheit. Der Sturm könnte sich dadurch deutlich stärker auswirken.» Besonders Laubbäume wie Buche und Eiche hätten viel Trockenholz in der Krone.
Der Deutsche Wetterdienst hatte vor orkanartigen Böen in weiten Teilen Brandenburgs am Sonntag gewarnt. Auch zum Wochenanfang soll es in der Region stürmisch bleiben. Für den Montagmorgen warnten die Meteorologen weiterhin vor teils schweren Sturmböen mit
Windstärke 8 bis 10 sowie einzelnen orkanartigen Böen mit Windstärke 11.
Begleitet von Schauern könne das vom Atlantik kommende Orkantief «Sabine» sogar für Windstärke 12 und Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern sorgen, sagte ein DWD-Sprecher am Sonntag.