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30.07.2014 | 14:33 | Umweltskandal 

Alarm in Baden: Papierschlamm verseucht Ackerflächen

Stuttgart - Aus der Papierindustrie sind große Mengen von Abfällen als Dünger auf Äcker gelangt, die jetzt das Grundwasser mit chemischen Substanzen belasten.

Verseuchte Ackerflächen?
(c) proplanta
«Was da ans Licht kommt, ist beunruhigend», erklärte Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) am Dienstag nach neuen Erkenntnissen des Regierungspräsidiums Karlsruhe. Die Naturschutzorganisation Nabu sprach von einem «gravierenden Umweltskandal» im Raum Rastatt.

Die Behörden befürchten, dass Boden und Wasser zwischen Baden-Baden und Karlsruhe mit polyfluorierten Chemikalien (PFC) belastet sind. Es gebe klare Hinweise darauf, dass zwischen 2006 und 2008 in größeren Mengen und auf weiteren Flächen als bisher bekannt Papierschlamm ausgebracht worden sei, erklärte das Umweltministerium.

Neben Flächen bei Baden-Baden und im Landkreis Rastatt könnten auch Böden und Grundwasser im Landkreis Karlsruhe von der Belastung mit PFC betroffen sein. Diese Stoffe gelten in höheren Konzentrationen zumindest als gesundheitlich bedenklich.

Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen zwei Geschäftsführer eines Betriebes. Es bestehe ein Anfangsverdacht wegen Gewässerverunreinigung, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Baden-Baden am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa.

Der mittelbadische Betrieb werde verdächtigt, Papierschlamm mit Kompost vermischt und an Landwirte weitergegeben zu haben. Diese hätten den Kompost dann gutgläubig auf die Ackerflächen gebracht.

Der Staatsanwalt sprach von umfangreichen Ermittlungen, die voraussichtlich mehrere Monate in Anspruch nähmen. (dpa/lsw)
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