Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
05.12.2022 | 15:47 | Unerlaubte Bauarbeiten  

Allgäuer Wildbach ausgebaggert: Polizei erwartet lange Ermittlungen

Oberstdorf - Nach vermutlich nicht erlaubten Bauarbeiten an einem geschützten Wildbach in den Allgäuer Alpen erwartet die Polizei langwierige Ermittlungen. 

Wildbach
Ein geschützter Wildbach im Allgäu wird durch Baggerarbeiten auf eineinhalb Kilometer Länge weitgehend zerstört. Im Fokus steht nun ein Verantwortlicher einer Alpgenossenschaft. Die Polizei sieht viel Arbeit vor sich und hofft auf Hilfe. (c) proplanta
«Wir rechnen mit mehreren Wochen oder sogar Monaten Verfahrensdauer, bis wir einen neuen Ermittlungsstand präsentieren können», sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Kempten der Deutschen Presse-Agentur. Vor gut einer Woche hatten die Ermittler bei einem Beschuldigten und einem Unternehmen Räume durchsucht und mögliche Beweismittel sichergestellt.

Um den Verlauf der Arbeiten am Rappenalpbach in der Nähe von Oberstdorf genauer rekonstruieren zu können, hofft die Polizei auf Hilfe von Ausflüglern in der Region. Zwar hätten die Ermittler schon mehr als zwei Dutzend Einsendungen mit Aufnahmen der Arbeiten am Bach bekommen. Vor allem rund um den mutmaßlichen Beginn des Baggereinsatzes im September sei die Datenlage aber noch dünn, sagte der Polizeisprecher. «Was uns tatsächlich interessieren würde, sind die letzten Tage vor den Arbeiten oder die ersten Tage der Arbeiten. Da muss auch kein Bagger auf den Bildern sein.»

Bisher geht die Polizei davon aus, dass die Alpgenossenschaft keine behördliche Genehmigung für die Arbeiten an dem Gewässer hatte. Zu welchem Zwecke der Bereich am Bach ausgebaggert wurde, blieb zunächst unklar. Zunächst werde ein Verantwortlicher der Genossenschaft als Beschuldigter gesehen, er sei im Zuge der Durchsuchungen auch schon vernommen worden. Über den Inhalt seiner Aussagen wollte der Polizeisprecher keine Angaben machen. Ermittelt wird wegen des Verdachts der Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete. Die Beschäftigten des Betriebs sind bislang nur Zeugen in dem Fall.

Der Bund Naturschutz in Bayern (BN) hatte bekannt gemacht, dass der streng geschützte Rappenalpbach bei Oberstdorf durch Baggerarbeiten auf einer Länge von eineinhalb Kilometern weitgehend zerstört worden sei. Mittlerweile beschäftigt der Fall auch den Landtag in München. Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) besuchte im November das Gebiet und sprach davon, dass der einstmals verzweigte Bach nach den Arbeiten einer Kraterlandschaft ähnele. Naturschützer fordern die Bestrafung der Verantwortlichen und die Wiederherstellung des ursprünglichen, natürlichen Bachlaufs.
dpa/lby
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Abgeordneter ruft Verfassungsgericht wegen Klimaschutz-Reform an

 Experten kritisieren G7-Klimaschutzpolitik als unzureichend

 Bayern fordert Ausnahmeregelung für EU-Entwaldungsverordnung

 Risiken durch Klimawandel für 70 Prozent der Arbeitskräfte

 Weniger Lichtverschmutzung in Bayerns Städten

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken