Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
16.08.2006 | 20:50 | Beifußblättriges Traubenkraut 

Ambrosia - eine Gefahr für Gesundheit und Natur?

Das Beifußblättrige Traubenkraut, auch Ambrosia genannt, ist in den letzten Jahren in Südeuropa auf dem Vormarsch.

Ambrosia
Ambrosia (c) U. Schmitz/lanuv.nrw
Sein Blütenstaub kann starke Allergien auslösen und die Pflanze kann in landwirtschaftlichen Kulturen, wie Sonnenblumen und Zuckerrüben, zu einem gefürchteten Unkraut werden, meldet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Ambrosia artemisiifolia ist ein einjähriges Ackerunkraut aus der Familie der Korbblütler. Die Pflanze kann eine Höhe von 30 cm bis zu 1,80 m erreichen. Die Stängel sind leicht behaart und färben sich im Laufe des Sommers auf der Oberfläche häufig rötlich. Die feinen Blätter sind gefiedert, im unteren Teil der Pflanze doppelt fiederspaltig oder gezähnt. Die grüngelblichen männlichen Blütenköpfe sitzen am Ende der Zweige in traubenförmigen Blütenständen, darunter sitzen die weiblichen Blüten. Die ersten Blüten öffnen sich Ende Juli/Anfang August, der Höhepunkt der Blüte ist im August/September.

Der in großen Mengen gebildete und weit fliegende Pollen hat stark allergene Eigenschaften, wodurch die Belastung für Pollenallergiker deutlich verlängert werden kann. Für Deutschland gibt es zwar bisher keine gesicherten Erkenntnisse, dass sich der Pollen verstärkt ausbreitet, doch Vorsicht ist geboten. Durch Verteilung der Samen mit dem Fahrtwind entlang von Hauptverkehrsstraßen oder an Autoreifen wird die Pflanze weiter verbreitet. Als Verunreinigung im Vogelfutter, in Futtermitteln oder in Saatgut kann sie über weite Entfernungen verschleppt werden. Auch mit Bodentransporten oder Bodenresten an Geräten und Fahrzeugen kann der Samen, der über Jahrzehnte keimfähig bleibt, in neue Gebiete gelangen.


Das Beifußblättrige Traubenkraut stammt ursprünglich aus Nordamerika. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Samen mit den Getreidevorräten der amerikanischen Armee in verschiedene Gebiete Westeuropas eingeschleppt. Seit Anfang der 90er Jahre hat sich die Pflanze im Rhonetal um Lyon, in der Poebene und in Ungarn stark ausgebreitet. Auch in der Schweiz tritt sie in der Region Genf und im Tessin inzwischen häufig auf und wird bekämpft.

Quelle: Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen 8/2006
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Invasive Arten in Maisanbaugebieten nehmen zu

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken