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29.11.2015 | 16:22 | Umweltkatastrophe 

Angst vor Giftstoffen nach Schlammlawine in Brasilien

Rio de Janeiro - Die von einem Bergwerks-Unglück in Brasilien ausgelöste Schlammlawine droht massive Auswirkungen auf Mensch und Natur zu haben.

Schlammlawine in Brasilien
Ein braun-roter Schlammteppich fließt nach einem Unfall in einem Bergwerk den Rio Doce hinunter in den Atlantik. Umweltschäden drohen, Brasiliens Regierung will einen Milliarden-Schadenersatz. Aber wie giftig ist die Lawine? (c) proplanta
Auch giftige Stoffe könnten mit der Schlammlawine, die über den Rio Doce den Atlantik erreicht hat, in Zusammenhang stehen.

Die nach Dammbrüchen in einem Rückhaltebecken eines Eisenerz-Bergwerks ausgelöste Lawine könne Metalle wie Arsen und Nickel im Fluss mitgerissen haben, räumte der Bergbaukonzern Vale ein. Die Regierung fordert 20 Milliarden Reais (5 Mrd. Euro) Schadenersatz von den Bergwerks-Betreibern.

Die Vale-Direktorin für Gesundheit und Sicherheit, Vania Somavilla, betonte aber, die Chemikalien seien nicht von der Lawine freigesetzt worden, sondern zuvor schon an den Ufern und im Fluss vorhanden gewesen und womöglich nun losgelöst worden.

Der Minenbetreiber Samarco gehört zu gleichen Teilen Vale und dem australisch-britischen Unternehmen BHP. 13 Menschen starben durch den Unfall, der sich am 5. November ereignete. Während die UN vor verheerenden Folgen warnt und mehr Einsatz von Brasiliens Regierung fordert, sagte der vom Umweltministerium mit einer Folgeabschätzung beauftragte Forscher Paulo Rosman der BBC, auch wenn der Rio Doce jetzt «tot» wirke, könnten die Folgen der Schlammlawine bis zum Ende der Regenzeit im April weitgehend bewältigt sein. Die Auswirkungen auf den Atlantik seien gering.

In dem Rückhaltebecken wurden Abwässer aus der Eisenerzproduktion gestaut. Der BHP-Konzern verweist darauf, dass Proben der brasilianischen Behörden am 14. November keine erhöhten Werte gezeigt hätten. Der Schlamm sei nicht giftig für den Menschen.

Nach den zwei Dammbrüchen in dem Eisenerz-Bergwerk in Mariana im Bundesstaat Minas Gerais wurde der Rio Doce auf rund 800 Kilometern bis zur Mündung in den Atlantik im Staat Espíritu Santo verunreinigt. Bundesgeneralanwalt Luís Inácio Adams will am Montag eine Zivilklage auf Milliarden-Schadenersatz erheben.

Mit dem Geld soll ein Fonds zur Säuberung und Entschädigung geschaffen werden. Die Schlammlawine richtete große Zerstörungen an, das Wasser ist seither rot-braun. Mehr als 50 Millionen Tonnen Schlamm aus dem Klärbecken der Mine flossen in den Río Doce. Rund neun Tonnen tote Fische wurden seither aus den Gewässern geholt. Entlang des Rio Doce liegende Gemeinden forderten Notmaßnahmen, da der Schlamm den Fluss schrittweise ökologisch zerstöre und er als Trinkwasser-Reservoir ausfällt.
dpa
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