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25.01.2021 | 04:35 | Angelsport 

Ansturm auf Angelvereine durch Corona

Achim - Frische Luft, Ruhe und Natur: Viele Niedersachsen haben im vergangenen Jahr das Angeln für sich entdeckt.

Angeln
Geschlossene Geschäfte, kein Urlaub im Süden, Lockdown-Langeweile und quengelnde Kinder: In der Corona-Pandemie haben viele die Natur vor der eigenen Haustür wiederentdeckt. Die Niedersachsen greifen vermehrt zur Angel. (c) proplanta
Infolge wegfallender Auslandsreisen und der Lockdowns strömten die Menschen in die Angelvereine. Knapp 25 Prozent mehr Fischerprüfungen zählte der Anglerverband Niedersachsen 2020 im Vergleich zum Vorjahr. «Das ist schon deutlich angestiegen», sagte deren Präsident, Werner Klasing.

Coronabedingt hätten die meisten auf Auslandsurlaube verzichten müssen und stattdessen ihre Ferien in Deutschland verbracht. Dort hätten viele die Nutzung der heimischen Natur für sich entdeckt.

Durch die Pandemie sei die Nachfrage nach Online-Lehrgängen als Vorbereitung zur Fischerprüfung deutlich gestiegen, sagte Klasing. Von 6.500 Prüflingen im vergangenen Jahr machten 4.500 ihren Kurs im Internet. Nur für die Fischerprüfung müsse man persönlich erscheinen.

Dass Angeln nur etwas für Rentner ist, stimmt nicht mehr: Jede oder jeder Vierte in den Online-Lehrgängen war Klasing zufolge jünger als 45 Jahre. «Angeln heißt auch Familiengemeinschaft», sagte Klasing. Er habe oft erebt, dass sich Eltern zusammen mit ihren Kindern für das Hobby interessierten. Ähnliches berichtete Uwe Roll, Vorsitzender des Anglervereins in Achim (Landkreis Verden). Gut ein Drittel der Prüflinge bei ihm seien Jugendliche.

Was durch die Corona-Pandemie natürlich leide, sei das Vereinsleben. «Da ist schon viel Geselligkeit verloren gegangen», sagte Klasing, dessen Verband 341 Vereine mit insgesamt 100.000 Anglerinnen und Anglern vertritt.

«Wer angeln gehen will, sollte eine Fischerprüfung abgelegt haben», heißt es auf der Internetseite des Verbands. Fast überall in Deutschland sei die erfolgreich bestandene Fischerprüfung Voraussetzung für legales Angeln. Kann man bei einer Kontrolle keinen Angelschein vorweisen, drohe eine Strafe wegen Wildfischerei.

In einem 30-stündigen Lehrgang vermitteln Ausbilder den Prüflingen ihr Wissen über ökologische Zusammenhänge und Fischbiologie, über nachhaltige Naturnutzung, den tiergerechten Umgang mit gefangenen Fischen und über das Angeln selbst.
dpa/lni
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