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13.10.2008 | 20:14 | Exotische Zierpflanzen 

Attraktivität führt zu Problemen

Wien - Mit ihren intensiven Blütenfarben, bunten Früchten und Samen sind exotische Pflanzen nicht mehr aus dem Erscheinungsbild sowohl privater Gärten als auch städtischer Grünanlagen wegzudenken.

Attraktivität führt zu Problemen
Ihre Widerstandfähigkeit gegenüber Staub, Trockenheit und Luftverschmutzung in Kombination  mit rascher Vermehrung und raschem Wachstum machen sie bei Gärtnern beliebt, aber auch zu Konkurrenten der einheimischen Flora.


Starke Konkurrenz

Aus Sicht des Naturschutzes, aber auch der Landwirtschaft sind etliche dieser Exoten durchaus problematisch, so Experten der AGES, der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH. Denn diese „invasiven Neophyten“ wie z. B. Götterbaum, Eschen-Ahorn, Schmetterlingsstrauch, vielblättrige Lupine und Goldrute, verdrängen in schützenswerten Biotopen wie Auwäldern und Hochstaudenfluren die heimische Flora. Im landwirtschaftlichen Umfeld kann der Großteil dieser invasiven Neophyten zwar nicht überleben; einige jedoch sind an die dortigen Verhältnisse hervorragend angepasst. So treten immer wieder Topinambur, Japan-Knöterich oder auch vereinzelt die Kermesbeere und Gemeine Seidenpflanze in Ackerflächen auf. Sie können zu schwer kontrollierbaren Konkurrenten für Mais, Kartoffel und anderen Kulturen werden, die sowohl Ertrag als auch Qualität der Ernteprodukte beeinträchtigen.  


Effektive Verbreitung

Die Pflanzen gelangen meist unbemerkt aus Gärten und Parkanlagen in die freie Natur. Für die Ausbreitung sorgen Wind und Tiere, eine effektive vegetative Vermehrung - und der Mensch. Der Schmetterlingsstrauch z. B. bildet bis zu drei Millionen Samen pro Pflanze, vermehrt sich aber auch durch unterirdische Ausläufer. Die geflügelten Samen des Eschen-Ahorns und des Götterbaums werden mit dem Wind über große Distanzen transportiert und bleiben darüber hinaus sehr lange keimfähig. Die Früchte und Samen der Kermesbeere oder der Gewöhnlichen Mahonie wiederum werden von Vögeln verbreitet. Wurzelknollen der Topinambur gelangen mit Gartenerde ins Freiland.  


Naturschutz beginnt im Garten

Aus Naturschutzgründen sollte man auf die genannten Arten möglichst verzichten. Stehen gestalterische Gründe dagegen bzw. sind sie bereits im Garten vorhanden, können folgende Maßnahmen ein Auswildern verhindern: Sämlinge und Stockausschläge sollten laufend, abgeblühte Blütenstände vor der Samenreife entfernt werden. Blütenstände und Wurzeln gehören nicht in den Gartenkompost, sondern werden über den Hausmüll entsorgt. Generell gilt: Gartenabfälle jeglicher Art gehören nicht in die freie Natur. (AGES)
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