Für rund 30 Départements im Osten und Süden Frankreichs blieb weiterhin die Warnstufe Orange aktuell. Vor allem der Süden war von der außergewöhnlichen
Hitzewelle getroffen worden. Im Département Gard war mit 45,9 Grad am Freitag ein neuer französischer Temperaturrekord gemessen worden.
Bei Flächenbränden im Süden wurden mehrere Häuser und Hunderte Hektar Land zerstört. Die Feuersbrunst war von den extrem hohen Temperaturen und geringen Niederschlägen in der Region begünstigt worden. Am stärksten betroffen von den Bränden war die Gemeinde Saint Gilles im Département Gard. Dort brannten insgesamt elf Gebäude ab, wie der Radiosender France Bleu auf seiner Webseite berichtete. Mehr als 280 Personen mussten demnach vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden.
19 Feuerwehrleute waren nach Angaben des Radiosenders bei Einsätzen leicht verletzt worden, einige von ihnen erlitten einen Hitzeschlag. In der Gemeinde Vauvert habe ein Mann Verbrennungen zweiten Grades am Unterarm davongetragen. Insgesamt seien mindestens 550 Hektar Land verbrannt. Den Temperaturrekord von 45,9 Grad hatten Meteorologen in dem Ort Gallargues-le-Montueux gemessen.
Ein Radfahrer kam im südfranzösischen Département Vaucluse in Folge der extremen Hitze ums Leben. Er sei auf einer Tour in den Bergen unterwegs gewesen, teilte die Präfektur auf
Twitter mit. Der Sportler hatte demnach über Unwohlsein geklagt und wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo er wenig später starb. Die Regionalzeitung «Dernières Nouvelles d'Alsace» berichtete, dass ein Dachdecker in Ille-et-Vilaine starb, nachdem er in der Hitze gearbeitet hatte.
In der Gemeinde Quissac wurde Medien zufolge ein Mann am Freitagabend festgenommen, der mehrere kleine Brände gelegt haben soll. Der mutmaßliche Brandstifter sei den Behörden wegen ähnlicher Taten bereits bekannt gewesen, berichtete der Fernsehsender Franceinfo. Der Mann wurde in eine Psychiatrie eingewiesen, wie der Unterpräfekt von Gard, François Lalanne, dem Fernsehsender erklärte. Die Staatsanwaltschaft habe Untersuchungen zu dem Vorfall eingeleitet.
Während des Hitzesommers 2003 kamen in Frankreich Tausende Menschen ums Leben. Deshalb erlässt die französische Regierung seitdem bei Hitze zahlreiche Vorsichtsmaßnahmen. Am Freitag hatten im Land Tausende Kinder hitzefrei, weil Schulen geschlossen blieben. In der Hauptstadt Paris galten wegen der hohen Ozonbelastung seit Mittwoch Fahrverbote. Die Stadt bot vergünstigte Tickets für den öffentlichen Nahverkehr an, damit die Menschen nicht mit dem Auto fuhren.