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22.02.2014 | 18:30 | CO2-Grenzwerte 

Automobilbranche auf ihrem Weg zum Abgasziel 2020

Berlin - Die Autobranche ist ein starker Pfeiler der deutschen Industrie. Zugleich trägt der Straßenverkehr in Deutschland zu etwa einem Sechstel zur Belastung mit dem Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) bei.

Autoabgase
(c) proplanta
Die Fahrzeuge sollen deshalb in den kommenden Jahren noch sparsamer werden.

Welche CO2-Grenzwerte gelten in den nächsten Jahren?

Bis 2015 müssen die Autohersteller in der Europäischen Union im Durchschnitt einen Grenzwert von 130 Gramm CO2 pro Kilometer erreichen. Im Jahr 2020 sind dann nur noch 95 Gramm erlaubt. Auf diesen Kompromiss haben sich die Staaten im vorigen Jahr geeinigt.

Wie sieht die Bilanz der Industrie für 2013 aus?

Bei den deutschen Konzernmarken sank der CO2-Ausstoß 2013 verglichen mit 2012 um 3,8 Prozent auf 136 Gramm pro Kilometer. Damit sind die hiesigen Autobauer bereits nah am EU-Ziel des kommenden Jahres, aber noch weit entfernt von der ab 2020 gültigen Marke. Der Rückgang fiel im vergangenen Jahr bei den deutschen Autos ein wenig schwächer aus als bei den Importfahrzeugen.

Und über einen längeren Zeitraum?

Seit Jahren geht die Menge an Kohlendioxid zurück, die Neuwagen deutscher Hersteller ausstoßen. Im Jahr 2006 waren es nach Daten des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) noch durchschnittlich 175 Gramm, im vorigen Jahr wurden 136 Gramm errechnet - ein Minus von 22,4 Prozent.

In sieben von zehn Segmenten, die vom Kleinstwagen bis zum Großraum-Van reichen, seien die deutschen Autos inzwischen effizienter aus die ausländischen.

Sind Umweltschützer auch zufrieden?

In vielen Punkten ja, aber noch nicht ganz. Zwar wird die CO2-Bilanz 2013 für Neuwagen durchaus positiv gesehen. Doch der Verkehrsclub Deutschland (VCD) zum Beispiel wirft den Herstellern vor, noch zu wenig für sauberere Autos zu tun. Die deutsche Autobranche habe in einer Selbstverpflichtung für das Jahr 2008 ein CO2-Ziel versprochen, das sie erst 2013 erreicht habe.

Nach dieser schlechten Erfahrung habe die EU mit Gesetzen reagieren müssen, sagt VCD-Autoexperte Gerd Lottsiepen. Und: Um das EU-Ziel für 2020 zu erreichen, müssten die deutschen Ingenieure das Entwicklungstempo noch erhöhen.

Was verhindert einen schnelleren Rückgang der Werte?

Sportliche Geländewagen für den Alltag werden bei Autofahrern in Deutschland immer beliebter. Die schnellen und teils schweren Gefährte verbrauchen deutlich mehr Sprit als Kleinwagen. Lottsiepen: «Die Hersteller haben mit Werbung das Bedürfnis geschaffen, diese Autos zu fahren. Aber auch der Konsument muss sich fragen lassen, warum er diese überflüssigen, hoch motorisierten Fahrzeuge nutzt.»

Welche Rolle spielen Elektroautos?

Bisher kaum eine. Aber ohne sie werden die deutschen Autobauer innerhalb von sechs Jahren kaum auf einen Flotten-CO2-Ausstoß von 95 Gramm pro Kilometer kommen. VDA-Präsident Matthias Wissmann hofft spätestens 2016 auf mehr als 100.000 neue E-Autos jährlich. Voraussetzung sei aber ein ausreichendes Netz an Ladestationen und eine stark verbesserte Kapazität der Autobatterien. (dpa)
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