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07.06.2023 | 02:12 | Wolfsmanagement 

Bauern müssen noch länger auf einfachere Wolfsregeln warten

Linstow - Bauern, Jäger und Weidetierhalter in Mecklenburg-Vorpommern müssen weiter auf einfachere Regelungen zur Regulierung der Wolfsbestände warten.

Wolfsmanagement
(c) Petra Kohlstädt - fotolia.com
«Wir wollen bis zum Herbst den jetzigen Bestand der Wölfe vom Bund bewertet haben», sagte Mecklenburg-Vorpommerns Agrar- und Umweltminister Till Backhaus (SPD) am Dienstag in Linstow (Landkreis Rostock) auf der Jahrestagung des Bundesverbandes der Berufsjäger. Laut Backhaus hat der Wolf inzwischen in Deutschland den sogenannten guten Erhaltungszustand erreicht.

Das bedeutet, dass sich die Art von allein fortpflanzt und ihr Bestand nicht mehr gefährdet ist. Damit könnte der bisher sehr strenge Raubtierschutz in der EU gelockert werden. Wenn das Ergebnis aus dem Bundesumweltministerium vorliegt, dann müsse man zu einer «Bewirtschaftung der Wölfe kommen», sagte Backhaus. Die Staatssekretärin des Bundesagrarministeriums Claudia Müller (Grüne) betonte, dass der Abschuss von Problemwölfen auch jetzt schon erlaubt sei.

Das wies Backhaus aber zurück. Wer jetzt einen Wolf abschieße, laufe immer noch Gefahr, rechtlich belangt zu werden. Das zeige die bisherige Erfahrung. In Mecklenburg-Vorpommern stieg die Zahl der Wolfsrudel von 2 im Jahr 2014 auf 18 im Jahr 2022. Hinzu kommen 6 Wolfspaare und 4 Einzelwölfe sowie durchziehende Wölfe. Mehr Wölfe gibt es in Sachsen, Brandenburg und Niedersachsen.

In MV gab es 2022 mehr als 80 Wolfsangriffe mit fast 400 getöteten und verletzten Nutztieren. Das Gros der Opfertiere waren Schafe, aber auch Rinder und Damwild. Für großen Unmut bei den Tierhaltern sorgten zwei Wölfe, auf die mindestens 15 Tierattacken in den Kreisen Ludwigslust-Parchim und Rostock zurückgehen. Trotz «Entnahmegenehmigung» wurden diese beiden Wölfe bisher nicht geschossen.
dpa/mv
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