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26.01.2012 | 16:30 | Kampagne 

Bauernverband fordert weniger Flächenverbrauch in Baden-Württemberg

Stuttgart - In Baden-Württemberg gehen der Landwirtschaft täglich rund sieben Hektar wertvollen Acker- und Grünlandes durch Siedlungsmaßnahmen verloren.

Ackerland
(c) proplanta
In ganz Deutschland sind es etwa 90 Hektar je Tag, die der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen werden. „Diese beängstigende Entwicklung darf so nicht weitergehen! Beim Flächenverbrauch ist dringend eine Trendwende einzuleiten.

Wir fordern die politischen Entscheidungsträger in Bund und Land auf, den Flächenschutz auf gesetzlicher Grundlage voranzubringen“, erklärt Joachim Rukwied, Präsident des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg (LBV), anlässlich der Unterschriften-Aktion „Stoppt Landfraß!“ am 26. Januar 2012 auf dem Stuttgarter Schlossplatz. An alle Mitbürger appelliert Rukwied, die vom Bauernverband gestartete Petition zum Flächenschutz an den Bundestag noch bis zum 31. Januar 2012 zu unterzeichnen.

„Acker- und Grünland werden als Folge der weltweit steigenden Nachfrage nach Nahrung und Energie zum Schlüsselfaktor für die Lebensmittelerzeugung und Produktion erneuerbarer Energien. Ein Umdenken beim Flächenverbrauch ist deshalb unerlässlich“, erläutert Rukwied. Der Bauernverband wolle mit seiner Aktion „Stoppt Landfraß!“ aber keineswegs die wirtschaftliche Konjunktur abwürgen oder sinnvolle kommunale Weiterentwicklungen beeinträchtigen, tritt Rukwied möglichen Vorbehalten bei der Forderung nach mehr Flächenschutz entgegen.

Vielmehr gehe es beispielsweise darum, innerörtliche Gewerbebrachen, Bebauungslücken und sonstige ungenutzte Siedlungsflächen bevorzugt für Neubebauung zu nutzen. „Innen- vor Außenentwicklung“, „Entsiegelung bei Neuversiegelung“ und „Flächenschonung bei Naturschutzkompensation“ formuliert der Bauernverband Grundsätze für „intelligenten Flächenschutz“.

Der Landesbauernverband fordert dazu auf, die bestehenden Regelungen für den Ausgleich beim Straßen- und Siedlungsbau zu überarbeiten, den vorgeschriebenen Umfang der Ausgleichsmaßnahmen im Sinne eines deutlich niedrigeren Verbrauchs landwirtschaftlicher Nutzflächen zu gestalten und dabei auch Ackerland und Forst als Ausgleichsflächen anzuerkennen. Rukwied fordert zudem, den für die eingeleitete „Energiewende“ notwendigen Ausbau von Stromnetzen und entsprechenden Anlagen mit möglichst geringem Flächenverlust zu verwirklichen.

„Statt Bauen auf Feld und Wiese brauchen wir dringend Vorrang für die Innenentwicklung von Städten und Gemeinden“, erklärt Rukwied. Der Bauernverband verweist dabei auf die positiven Ansätze des baden-württembergischen „Modellprojektes zur Eindämmung des Landschaftsverbrauchs durch Aktivierung des innerörtlichen Potenzials“ (MELAP). Dieses Pilotprojekt gelte es auszubauen, um die „Impulse für den Schutz wertvollen landwirtschaftlichen Bodens zu verstärken“, unterstreicht der Landesbauernpräsident.

Der Landesbauernverband ruft Landwirte und Verbraucher auf, die Petition an den Deutschen Bundestag zu unterstützen und noch rechtzeitig bis 31. Januar 2012 zu unterzeichnen. Informationen und Unterschriftenlisten hierzu gibt es im Internet unter www.lbv-bw.de und www.bauernverband.de. Unterschriftenlisten werden bundesweit für die Petition gesammelt. Die Anschrift zum Zusenden ausgefüllter Listen lautet: Deutscher Bauernverband (DBV), Umweltreferat, Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin, Telefax 030/31904-496. (lbv)
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