Zwischen 966 und 2.093 Arten sind in den bayerischen Landkreisen zu finden, im Durchschnitt rund 1.400 Pflanzenarten pro Landkreis. Die großen Unterschiede sind natürlich: So sind die Wärme- und Kalkgebieten artenreicher als etwa das ostbayerische Grenzgebirge oder das oberbayerische Hügelland. Außerdem spielt die Intensität der Landwirtschaft eine entscheidende Rolle.
Die Top 10 der Pflanzenvielfalt sind: Regensburg (1.851 Arten gesamt, 222 stark gefährdet), Schweinfurt (1.662/185), Bamberg (1.771/181), Bad Kissingen (1.956/166), Donau-Ries (1648/162), Nürnberger-Land (1.675/160), Ansbach (1.674/158), Main-Spessart (1.579/172), Kehlheim (1.572/169), Würzburg (1.472/157). In diesen Landkreisen kommen sehr viele Arten vor, von denen viele stark bedroht sind. Sie sind damit für den Erhalt der Pflanzenvielfalt in Bayern besonders wichtig.
„Die Analyse der floristischen Datenbank zeigt, wo die genetische Vielfalt der bayerischen Pflanzenwelt am effektivsten erhalten werden kann“ sagt Bernd Raab, Botaniker beim LBV. „Darum sollten hier auch staatliche Fördermittel und Artenhilfsprogramme verstärkt eingesetzt werden.“ Das sei bisher nicht ausreichend der Fall. Planungen wie etwa Bauvorhaben sollten hier schon im Vorfeld die Pflanzenvielfalt stärker berücksichtigen.
Außerdem müsse die Pflanzenerfassung verstärkt werden. Für einige Arten trägt Bayern eine weltweite Verantwortung, weil sie nur hier vorkommen oder einen Schwerpunkt ihrer Verbreitung haben. Das gilt z.B. für das Bodensee- Vergißmeinnicht, das Augsburger Steppengreiskraut oder auch den Böhmischen Enzian. Sollten solche Arten aussterben, geht auch ihr einzigartiges genetisches Material für immer verloren. (PD)
|
|