Die sogenannten „Lerchenfenster“ sollen die Bedingungen für Feldlerche & Co. spürbar verbessern. LBV und BBV rufen daher alle Landwirte mit geeigneten Flächen zur Teilnahme auf. BBV und LBV wollen mit dem gemeinsamen Projekt „Lerchenfenster“ für Bayern die Bestände der Feldlerche stärken. „Wir wollen die Bestände der Feldlerche als typische Vogelart der offenen Kulturlandschaft fördern“, erklärt Martin Erhardsberger vom BBV. Und Frauke Lücke vom LBV ergänzt: „Wir hoffen, dass wir möglichst viele Landwirte für die Anlage von Feldlerchenfenstern gewinnen können“.
Die
Lerchenfenster bestechen durch ihre Einfachheit: Der Landwirt hebt die Sämaschine zweimal pro Hektar für einige Meter aus, so dass nicht eingesäte „Lücken“ von je ca. 20m² entstehen. Danach kümmert er sich nicht weiter um diese künstlichen Fehlstellen und behandelt sie wie den restlichen Schlag. Die Feldlerche sucht auf den Fenstern nach Nahrung und nutzt sie als Landebahn, um von dort im Bestand zu brüten. Diese 40 m² pro Hektar (=10.000 m²) vermindern den Ertrag um wenige Euro pro Hektar, können den Bruterfolg der Lerche jedoch verdoppeln. Auch Goldammer, Rebhuhn, Wachtel und Feldhasen profitieren.
Die Lerche ist ein Bodenbrüter. Zwischen April und August nistet sie in Beständen, die max. 50 cm hoch und eher dünn bestanden sind. Dabei nimmt sie Getreide genauso an wie Wiesen oder Hackfruchtäcker. Normalerweise brütet sie zweimal, teils sogar dreimal pro Jahr. Erst dann reicht die Zahl der Jungen, um den Gesamtbestand zu halten. Die Feldlerche findet im dichten Wintergetreide nicht immer genügend Brutplätze. Ab Mai muss sie daher manchmal auf Weg- und Feldränder und offene Flächen ausweichen, wo sie doppelt so häufig Opfer von Katzen, Füchsen oder Mähmaschinen wird.
Das bayerische Projekt ist eingebettet in das bundesweite Projekt „1000 Äcker für die Feldlerche“ von
NABU und Deutschem
Bauernverband, das bundesweit die symbolische Summe von 1.000 „lerchenfreundlichen“ Äckern zum Ziel hat. Die Projektpartner NABU, LBV und Bauernverbände versprechen sich davon zudem eine neue Form der Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Naturschutz jenseits des Ordnungsrechts. Auf diese Weise können sich Landwirte freiwillig, unbürokratisch und schnell im kooperativen Naturschutz engagieren. Die Anlage der Lerchenfenster soll bereits mit der Herbstaussaat 2009 beginnen. (bbv)