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21.05.2010 | 07:01 | Gesundheitsrisiko  

Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners im Stadtwald Dömitz zwingend

Schwerin - Der Pflanzenschutzdienst des Landesamtes für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei bereitet derzeit mit dem STAUN Schwerin, sowie dem zuständigen Gesundheitsamt, der Stadtverwaltung Dömitz und dem Forstamt Conow Maßnahmen zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners im Stadtwald Dömitz vor.

Eichenprozessionsspinner
(c) Stefan Franz - fotolia.com
Der Eichenprozessionsspinner ist ein Schädling, der Eichen befällt und Baumkronen kahl frist.  Befallene Eichen weisen typische Gespinstnester mit jeweils Hunderten von Raupen auf. Die Raupen wandern in Prozessionen in die Baumkronen und verursachen dort Kahlfraß. Wiederholt sich der Befall über Jahre, wird die Vitalität so stark beeinträchtigt, dass es zum Absterben kommen kann.

Der Eichenprozessionsspinner stellt aber auch eine Gesundheitsgefahr für den Menschen dar. Die Haare älterer Raupen enthalten ein Nesselgift, welches sehr starken Juckreiz, Haut- und Augenentzündungen, Atemnot nach Einatmen der Härchen, Schwindel und Fieber auslöst. Leere Gespinste sowie Raupenhaare bleiben mehrere Jahre lang gefährlich.

Der Pflanzenschutzdienst hat bereits im Jahr 2009 Monitoringmaßnahmen eingeleitet. In diesem Jahr hat der Befall auf siedlungsnahe Eichenbestände übergegriffen. Betroffen ist der Stadtwald von Dömitz, in dem sich auch  eine Festwiese, eine Sportanlage, ein Schießstand, ein Parkplatz und ein Kletterwald befinden. Zudem kreuzen sich in dem ca. 15 ha großen Gebiet zwei Bundesstraßen.

Um ein Gesundheitsrisiko für Anlieger und Touristen auszuschließen, sind Bekämpfungsmaßnahmen unvermeidlich.  Ein Betretungsverbot  auszusprechen und den Stadtwald einschließlich aller Anlagen abzusperren, ist keine echte Alternative zu den Bekämpfungsmaßnahmen, da  die mögliche Gesundheitsgefährdung der Anlieger durch die Nesselhaare der sich häutenden Raupen dadurch nicht beseitigt wird.

"Die Bekämpfung muss zügig erfolgen, da sich die Larven bereits im Übergang von 1. zum 2. Larvenstadium befinden. Im 3. Larvenstadium werden Nesselhaare gebildet. Wir haben also nur noch etwa eine Woche Zeit", erläutert der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz  und appelliert an die die Anwohner Hinweise zu Vorsichtmaßnahmen und Absperrungen der örtlichen Behörden genau zu befolgen. Ein Kontakt mit den Raupen ist unbedingt zu vermeiden.

Die Bekämpfungsmaßnahme wird voraussichtlich in den nächsten Tagen in Abhängigkeit von der Witterung durchgeführt.  Sie ist aufgrund er kleinen zu behandelnden Fläche innerhalb wen gier Minuten abgeschlossen. Die Behandlung erfolgt aus der Luft mit einem biologischen Insektizid, das keine toxischen Wirkungen auf den Menschen bzw. Tiere hat. Es ist frei von Nebenwirkungen auf andere Nichtzielorganismen und stellt auch keine Gefahr für Gewässer dar. Das Mittel ist  auch für den Einsatz im Ökolandbau zugelassen. Benachbarte Bundesländer wie Brandenburg und Niedersachsen haben bzw. werden dieses Mittel  gegen den Eichenprozessionsspinner ebenfalls verwenden.

"Der Eichenprozessionsspinner stellt eine Gefahr für den Menschen und die Eichenbestände im Land dar. Deshalb müssen wir die Ausbreitung unbedingt verhindern. Unter Umständen müssen  Bekämpfungsmaßnahmen jährlich wiederholt werden", betont der Minister.

Das Landesgesundheitsamt hat auf seinen Internetseiten ein Merkblatt für Bürger bereitgestellt, das über den Eichenprozessionsspinner informiert  und Hinweise gibt, wie man sich schützen kann.

Das Merkblatt ist unter www.lagus.mv-regierung.de abrufbar. (PD)
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