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12.04.2019 | 00:01 | Artenvielfalt 
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Bestand an Feldhasen stabil

Mainz - Im Frühjahr 2018 gab es auf Feldern und Wiesen durchschnittlich 12 Feldhasen pro Quadratkilometer – ein Tier mehr im Vergleich zum Vorjahr.

Feldhasen Bestand Deutschland
(c) Karin Jähne - fotolia.com
Damit ist der Bestand bundesweit seit etwa 10 Jahren auf vergleichsweise niedrigem Niveau stabil. Über dem Bundesschnitt liegt Rheinland-Pfalz mit 15 Tieren pro Quadratkilometer. Je nach Region schwanken die Hasenzahlen stark. Die meisten Tiere leben im Nordwestdeutschen Tiefland. Dort haben Jäger 16 Hasen pro Quadratkilometer gezählt, gefolgt von Südwestdeutschem Mittelgebirge (14 Hasen), Alpenvorland (12) und Westdeutschem Mittelgebirge (11). Deutlich weniger Tiere leben pro Quadratkilometer im Ostdeutschen Mittelgebirge (7) und im Nordostdeutschen Tiefland (5).

Im Vergleich zum Frühjahr 2018 haben die Jäger im Herbst 18 Prozent mehr Feldhasen gezählt – die höchste Nettozuwachsrate seit 2007. Nach dem zurückliegenden milden Winter stehen die Chancen damit gut, dass sich die Feldhasenbestände 2019 weiter erholen. Entscheidend ist ein trockenes Frühjahr. Diese Zahlen hat der Deutsche Jagdverband (DJV) heute anlässlich eines Niederwildsymposiums in Mainz zur Zukunft von Feldhase, Rebhuhn und Co. vorgestellt. Grundlage ist die wissenschaftliche Auswertung von Daten, die Jäger in bundesweit 450 Referenzgebieten erfasst haben.

Jäger fordern Artenschutz als Ziel der Landwirtschaft

Adressiert an die parallel stattfindende Agrarministerkonferenz in Landau fordern die Jäger, dass Artenvielfalt einen höheren Stellenwert in der Politik bekommt. "Günstige Witterung allein hilft dem Feldhasen nicht. Wir brauchen ein Produktionsziel Artenvielfalt", sagte DJV-Vizepräsident Dr. Volker Böhning. Landwirte müssten künftig unbürokratisch entlohnt werden, wenn sie etwa systematisch Blühstreifen mit Wildkräutern für Feldhase, Rebhuhn oder Feldlerche anlegten.

"Sie bewirtschaften 51 Prozent der Fläche Deutschlands und sind damit wichtige Partner im Artenschutz", so Dr. Böhning. Förderfehler der Vergangenheit müssen laut DJV revidiert werden. Anfang der 2000er Jahre wollte die Politik Landwirte zu Energiewirten machen, der Anbau von nachwachsenden Rohstoffen wurde drastisch subventioniert – zu Lasten der Artenvielfalt: Heute werden auf einem Viertel der Fläche Deutschlands nur noch Raps, Mais und Getreide angebaut. Mehrjährige Brachen mit wertvollen Wildkräutern schrumpften hingegen innerhalb eines Jahrzehnts von fast 9.000 Quadratkilometern auf etwa 3.000.

Bekenntnis zur Fallenjagd notwendig

Maßgeblich für den Feldhasen ist neben Witterung und Lebensraum laut DJV die Zahl der Fressfeinde. Dr. Volker Böhning: "Schöner wohnen allein reicht nicht." Vielmehr müssten Jäger Raubsäuger wie Rotfuchs und Marder intensiv bejagen. Dazu seien auch Fallen notwendig. Der DJV fordert im Sinne des Artenschutzes ein klares politisches Bekenntnis zu dieser Art der Jagd.

Bundesweite Monitoringdaten seit 2001

Wissenschaftler haben Daten zum Feldhasen aus bundesweit rund 450 Referenzgebieten (ohne Sachsen) für das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) ausgewertet. Mit WILD dokumentieren Jäger und Wissenschaftler seit 2001 die bundesweite Entwicklung der Feldhasenbestände. Grundlage ist eine sogenannte Scheinwerfertaxation im Frühjahr und Herbst: Jäger zählen Feldhasen nachts mit normierten Scheinwerfern auf festgelegten Strecken, Wissenschaftler werten die Daten anschließend aus.
DJV
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Kommentare 
A. Fischer schrieb am 06.05.2019 14:25 Uhrzustimmen(3) widersprechen(2)
stabil auf niedrigem Stand.

"Auf der friesischen Insel Pellworm lebten Anfang des Jahrtausends noch etwa 2000 Feldhasen, heute gibt es nur noch etwa ein Drittel davon. Vor rund zehn Jahren begann das mysteriöse Hasensterben, die Hälfte der Tiere wurde damals tot aufgefunden. Doch warum? Forscher suchen nach Antworten: Die intensive Landwirtschaft ist vermutlich einer der Gründe."
Aus:
https://www.arte.tv/de/videos/086130-001-A/xenius-feldhasen/
Greifvogel schrieb am 22.04.2019 14:52 Uhrzustimmen(4) widersprechen(2)
Wer Rabenkrähen als Raubvögel bezeichnet, hat keine Ahnung von der Sache
Bienenfreund schrieb am 13.04.2019 15:32 Uhrzustimmen(36) widersprechen(4)
Jeder wirkliche Fachmann weis was der Hasen Tod ist.
Invasive Arten
wie Waschbär,
geschützte Raubvögel wie Rabenkrähen,
zu hoher Fuchsbestand
und die vielen verunfallten Tiere.

Mit EU hat das nichts zu tun. Das Problem sind nicht die Jäger oder Landwirte sondern die selbsternannten poltischen Fanatiker in Naturschutz und Politik.
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