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03.09.2011 | 18:05 | Biber 

Bibermanagement-Pilotprojekt in der Leineaue bei Hannover

Laatzen/Hannover - Langsam erobert der Biber einige seiner früheren Lebensräume in Deutschland zurück

Biber
(c) proplanta
Doch seine Rückkehr verläuft nicht immer reibungslos: Oft gibt es Konflikte, wenn Biberdämme Agrarflächen unter Wasser setzen. Selbst für den Naturschutz können Probleme entstehen: Mitunter überschwemmt der Biber Flächen, die als Trockenlebensräume geschützt sind. In den letzten Jahren konnte der Biber auch im Leinetal zwischen Hildesheim und Hannover nachgewiesen werden, wo er sich inzwischen auch vermehrt. Deshalb stellte heute die Gruppe Laatzen des Naturschutzbundes (NABU) ein neues Projekt zum Bibermanagement vor: „Wir wollen ein integratives Konzept zum Biber- und Auenschutz entwickeln, das auch landwirtschaftliche Belange gleichermaßen berücksichtigt", erklärte Dr. Eick von Ruschkowski , Vorsitzender des NABU Laatzen , bei der Auftaktveranstaltung. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt das Modellprojekt mit rund 125.000 Euro.


Naturschutz und Bewirtschaftung zusammenbringen

Angetan zeigte sich auch Dr. Matthias Miersch , DBU-Kuratoriumsmitglied und Mitglied im Umweltausschuss des Deutschen Bundestages, der ebenfalls bei der Veranstaltung sprach: „In landwirtschaftlich genutzten Auen müssen Naturschutz und Bewirtschaftung zusammengebracht werden. Der NABU startet hier heute ein zukunftsweisendes Projekt, das den Flächenkonflikt in geschickter Weise aufgreift und nach fairen Kompromissen sucht. Wenn anschließend auch andere Regionen von den Erfahrungen aus der Leineaue profitieren können, ist das natürlich besonders schön", sagte der Laatzener.


Tragfähige und gute Kompromisse als Ziel

„Zuerst wollen wir auf lokaler und regionaler Ebene in der Leineaue die Biber erfassen und dann an alle Betroffenen an einen Tisch bringen", erläuterte Ruschkowski. Dabei werde auch Ängsten und Vorbehalten von Landwirten offen begegnet, was die Rückkehr des Bibers angehe. Man wolle zu tragfähigen und guten Kompromissen kommen. Das Projekt habe zwei Schwerpunkte: erstens sollten im Auengebiet zum Beispiel Überschwemmungsflächen bereitgestellt, breite Uferrandstreifen angelegt und bibertypische Gehölze im Uferbereich angepflanzt werden. (dbu)
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